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Sie kaufte eine Insel, schloss alle Männer aus – und fünf Jahre später zerbricht der Traum von einer feministischen Utopie am Preis

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Auf dem Baltischen Meer entstand eine Frauenoase mit Yoga, Spa und völliger Freiheit von männlicher Beurteilung. Die Wochenpreise lagen bei 4.000 bis 4.600 Euro; maximal 8 Besucherinnen durften gleichzeitig dort sein. Pro Saison kamen etwa 120 Gäste aus der ganzen Welt. Offizielle Eröffnung war am 23. Juni 2018. Die Insel hieß SuperShe Island und sollte Frauen helfen, dem ständigen Druck zu entfliehen. Doch der Traum stürzte bald in die Realität von Geld, Privilegien und gesellschaftlicher Ungleichheit.

Sie kaufte eine Insel, schloss alle Männer aus – und fünf Jahre später zerbricht der Traum von einer feministischen Utopie am Preis

Die Gründerin: Kristina Roths Motivation

Kristina Roth war eine erfolgreiche Geschäftsfrau: Ihre Beratungsfirma brachte jährlich 45 Millionen Dollar ein. Sie sah, wie Frauen oft gesundheitlichen Druck durch Kleidung, Hautpflege und Leistungsstandards ertragen; sie wollte einen Ort schaffen, an dem Frauen sich von diesem Druck lösen, die Natur genießen und zu sich selbst finden konnten. Nachdem sie ihr Unternehmen verkauft hatte, suchte sie nach einem passenden Inselstück und begann, ihren Traum zu realisieren.

Die Gründerin: Kristina Roths Motivation

Vom Traum zum Bau: SuperShe Island entsteht

2016 traf Kristina während einer Reise durch Skandinavien den Finnen Benny; die Beziehung entwickelte sich rasch. Die Insel gehörte Bennys Familie, und als ein benachbartes Stück zum Verkauf stand, rieten sie ihr, zuzuschlagen. Der Kauf ging zügig über die Bühne. Das kuriose Detail: Der Mann, der ihr half, die Insel zu finden, durfte danach nie wieder darauf treten. Die Insel hatte eine Fläche von 3,4 Hektar und verfügte zunächst weder über Elektrizität noch Wasser; es begann der Aufbau der Infrastruktur: Wohngebäude aus ökologischen Materialien, Spas, finnische Sauna, Yoga- und Sportflächen. Offizielle Eröffnung von SuperShe Island am 23. Juni 2018.

Vom Traum zum Bau: SuperShe Island entsteht

Kritik, Kontroverse und Kommerz

Die Reaktionen in der Öffentlichkeit waren gemischt. Manche lobten den Mut der Idee, andere sahen Diskriminierung. CNN nannte das Projekt 'eine Insel, die von einer reichen weißen Frau für andere wie sie selbst geschaffen wurde'. Kritiker sprachen von Elitarismus, Rassismus und Verletzung der Rechte von Männern. Behörden prüften das Vorhaben; Medien mischten sich ein. Roth blieb bei ihrem Ziel: Frauen einen Ort zu geben, an dem sie sich vom Blick der Männer befreien können. Die Realität zeigte jedoch, dass der Ort eher zu einem teuren Club für wohlhabende Frauen wurde. Die Preise waren hoch — 4.000 bis 4.600 Euro pro Woche; maximal 8 Besucherinnen gleichzeitig; pro Saison rund 120 Gäste. Der Selektionsprozess wurde strenger: Zunächst eine Bewerbung, später eine Auswahl, dann ein kostenpflichtiges App-Abo.

Kritik, Kontroverse und Kommerz

Der Fall: Warum SuperShe Island scheiterte

Im Jahr 2023 wurde die Insel versteigert und für 1,21 Millionen Dollar an einen unbekannten Unternehmer verkauft. Der neue Eigentümer setzte das Konzept nicht fort. Die Gründe für den Niedergang lagen in zu hohen Preisen, zu geringer Kapazität und dem negativen Medienecho. Doch der zentrale Fehler war, dass das ursprünglich inklusive gemeinte Projekt sich in ein exklusives Freizeitprojekt für Reiche verwandelt hat. Die Geschichte bleibt eine Lektion: Es gibt eine echte Nachfrage nach Räumen, in denen Frauen sich entspannen und frei von gesellschaftlichen Erwartungen fühlen können – doch echte Inklusivität zu schaffen, ist schwierig. Vielleicht kehrt die Idee irgendwann zurück – in einer zugänglicheren Form. Bis dahin erinnert SuperShe Island daran, wie noblen Idealen der Transfer in die harte Realität von Geld und Ungleichheit begegnen kann.

Der Fall: Warum SuperShe Island scheiterte