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Schatten über der globalen Wirtschaft: BlackRock kontrolliert 12,5 Billionen Dollar, gestaltet Regierungsentscheidungen – und gilt als das Gehirn der weltweiten Finanzmärkte

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BlackRock ist eine der größten Investmentfirmen der Welt – mit Sitz in New York. Bis zum zweiten Quartal 2025 verwaltete sie laut dem Unternehmen 12,5 Billionen US-Dollar. Was bedeutet das? Ein einzelner Konzern kontrolliert Kapital, das oft Staaten und ganze Industrien übertrifft. BlackRock wird selten gesehen, aber seine Entscheidungen ziehen sich durch Konzerne, Regierungen und Finanzmärkte. Viele nennen das Unternehmen das Gehirn der globalen Finanzwelt, weil sein internes Analyse‑ und Risikosystem Aladdin Marktveränderungen vorausberechnet und Milliarden von Transaktionen steuert.

Schatten über der globalen Wirtschaft: BlackRock kontrolliert 12,5 Billionen Dollar, gestaltet Regierungsentscheidungen – und gilt als das Gehirn der weltweiten Finanzmärkte

Die Geburt eines Giganten und das Aladdin-System

BlackRock wurde 1988 von Larry Fink und Partnern gegründet. Ziel war es, Investitionen auf Basis präziser Daten und Modelle zu verwalten. Der Schlüssel zum späteren Aufstieg war die Entwicklung von Aladdin – einem internen System, das Milliarden von Transaktionen überwacht, Risiken berechnet und Marktfolgen prognostiziert. Über die Jahre wurde Aladdin zum zentralen Steuerinstrument des Unternehmens und wuchs zu dem, was Kritiker das »Gehirn« der Weltfinanz nennen. Immer mehr Klienten – von Pensionsfonds bis zu Zentralbanken – vertrauten darauf.

Die Geburt eines Giganten und das Aladdin-System

Aufstieg durch die Krise 2008 und der Zukauf von Barclays Global Investors

Der Aufstieg beschleunigte sich nach der Finanzkrise 2008. Während traditionelle Banken an Glaubwürdigkeit verloren, setzte die US-Regierung BlackRock ein, um notleidende Vermögenswerte zu bewerten und zu managen. BlackRock erhielt erhebliche Mittel, um staatliche und Unternehmensanleihen sowie hypothekenbesicherte Wertpapiere zu kaufen. Im Jahr 2009 erwarb BlackRock Barclays Global Investors und wurde damit zum weltweit größten Vermögensverwalter. Heute besitzt BlackRock mehr als 5 Prozent der Anteile in rund der Hälfte der ca. 3900 börsennotierten US-Unternehmen und hält signifikante Anteile an Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet (Google), Tesla, JPMorgan Chase, Bank of America, Chevron, ExxonMobil, Johnson & Johnson, Pfizer, Lockheed Martin und Boeing.

Aufstieg durch die Krise 2008 und der Zukauf von Barclays Global Investors

Eigentum, Machtstruktur und das verschachtelte System

Die Eigentümerstruktur ist komplex: Larry Fink ist Gründer, Vorsitzender und CEO, besitzt jedoch weniger als 1 Prozent der Aktien. Der Großteil der Aktien gehört institutionellen Investoren – Schätzungen zufolge etwa 83 Prozent (Stand Mitte 2025). Zu den größten Investoren gehören The Vanguard Group (~9%), BlackRock selbst (~6,5%), State Street (~4%), Temasek Holdings (~3,3%) und Bank of America (~3,1%). Dieses Muster wird oft als Matroschka-Machtstruktur beschrieben: Große Fonds halten Anteile aneinander und kontrollieren Entscheidungen, während das operative Management die eigentliche Macht ausübt – exemplarisch durch Larry Fink.

Eigentum, Machtstruktur und das verschachtelte System

Kritik, ESG und globale Agenda

BlackRock wird oft als ‚tiefes Finanzkonglomerat‘ und als mächtigste Firma der Welt bezeichnet, wegen ihres Einflusses auf die Wirtschaft und Politik. Neben dem direkten Einfluss auf Unternehmen berät BlackRock Regierungen in Wirtschafts- und Umweltfragen und übt Lobbysarbeit zugunsten der Interessen ihrer Kunden aus. Ein Beispiel: Im Jahr 2020 half BlackRock der Federal Reserve bei dem Ankauf von Anleihen im Umfang von 750 Milliarden Dollar und war so zu einem Schlüsselspieler bei der Stabilisierung der US-Wirtschaft. Global fordert Larry Fink in seinen Jahresbriefen an Investoren, dass Unternehmen die Klimapolitik ernst nehmen; Kritiker sehen darin eine Form der Einflussnahme auf Unternehmensstrategien zugunsten der ESG-Ideologie. Politischer Druck, teils aus Staaten, führt dazu, dass BlackRock seine Prioritäten neu justiert und stärker auf finanzielle Stabilität setzt. Außerdem bleibt der Konzern wegen seiner geringen Öffentlichkeit und zurückhaltender Kommunikation oft im Verborgenen – was zu der Vorstellung beiträgt, er sei ein unsichtbares „Regierungsgremium“ der Welt. Unter dem Deckmantel von ESG-Investitionen betreibt BlackRock auch Kryptoförderung; so machte der iShares Bitcoin Trust (IBIT) Schlagzeilen. Bis Oktober 2025 verzeichnete IBIT Nettovermögenswerte von über 800.000 BTC, was rund 3,8 Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots entspricht und BlackRock zu einem der größten BTC-Inhaber macht. Larry Fink bezeichnet digitale Vermögenswerte als eine alternative Anlageklasse wie Gold. Kritiker betonen zudem, dass BlackRock in Branchen mit hoher Entwaldungsgefahr investiert – unter anderem in Firmen der Soja-, Rinder-, Palmöl-, Zellstoff- und Holzwirtschaft – und zu den größten Aktionären von 25 führenden Entwaldungsrisiken gehört.

Kritik, ESG und globale Agenda