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Vier Ringe, vier Schicksale: Die unbequeme Geschichte hinter Audis Logo

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Das markante Vier-Ringe-Logo von Audi kommt von Auto Union, dem Zusammenschluss aus vier sächsischen Automarken im Jahr 1932. Die Ringe verweisen direkt auf Horch, DKW, Wanderer und Audi – eine Fusion, die die deutsche Motorenindustrie neu ordnete. Interessanterweise ist dieses Emblem älter als Audis legendärer quattro-Antrieb. Es existierte lange bevor quattro eingeführt wurde – 48 Jahre zuvor – und wurde zum Symbol einer industriellen Epoche, die durch Neugründung, Krieg und Wiederaufbau geprägt war. Hinter der Geschichte steckt mehr als nur ein Logo: Sie führt durch Aufstieg, Zerstörung und Neubeginn bis hin zur internationalen Automobilmarke, die wir heute kennen.

Vier Ringe, vier Schicksale: Die unbequeme Geschichte hinter Audis Logo

Der Ursprung des Namens: Horch, Audi – eine Wortspiel-Geschichte

August Horch arbeitete bei Benz und stieg dort bis zum Leiter der Fahrzeugproduktion auf, bis er 1899 das Unternehmen verließ. Er gründete die Marke Horch, die ihren festen Sitz in Zwickau, Sachsen, fand. 1909 trat Horch aufgrund eines Konflikts mit dem Vorstand zurück. Unmittelbar danach gründete Horch eine weitere Firma – Audi. Der Name ist ein Wortspiel: Horch bedeutet hören auf Deutsch, Audi ist die lateinische Übersetzung. In den späten 1920er Jahren geriet Audi in finanzielle Schwierigkeiten. 1928 kaufte der dänische Industrielle Jørgen Skafte Rasmussen Audi und DKW – zwei der Saxonischen Marken, die später Teil von Auto Union werden sollten.

Der Ursprung des Namens: Horch, Audi – eine Wortspiel-Geschichte

Auto Union, Vier Marken, Vier Ringe – Der Weg zur Ikone

Auto Union entstand 1932 auf Drängen der Staatssbank Sachsen, die die sächsische Automobilindustrie konsolidieren und profitabler gestalten wollte. Die Bank finanzierte Horch und Rasmussen und kaufte Wanderer, den vierten Saxonischen Automobilhersteller. Am Ende hielt die Bank 80 Prozent des Auto Union-Konzerns. Das Vier-Ringe-Logo entstand in diesem Umfeld. Ferdinand Porsche entwarf den Grand-Prix-Rennwagen mit Mittelmotor und V16-Antrieb; er trug maßgeblich zur sportlichen Identität von Auto Union bei und setzte Maßstäbe im Rennsport. 1933–1930er Jahre: Porsche setzte sich 1933 persönlich bei Hitler durch, eine Rennsubvention von 119.000 Dollar, die Mercedes-Benz vorbehalten war, mit dem Auto Union-Programm zu teilen (heute ca. 2,96 Mio. USD). Mercedes gewann den Großteil der Siege in den 1930er Jahren, Auto Union siegte 1934 in der Debüt-Saison der Deutschen Grand Prix; 1936 dominierte Bernd Rosemeyer drei der vier Rennen der Europameisterschaft.

Auto Union, Vier Marken, Vier Ringe – Der Weg zur Ikone

Krieg, Zwangsarbeit und Zerstörung – die dunkle Seite der Auto-Union-Ära

Der Zweite Weltkrieg beendete diese Ära von Auto Union. Das Unternehmen produzierte Militärfahrzeuge für die Wehrmacht und nutzte in späteren Kriegsjahren Zwangsarbeit. General Patton und die Third United States Army nahmen Zwickau im April 1945 ein. Danach fiel die Stadt in die sowjetische Besatzungszone, und die Rote Armee zerlegte viele der Fabriken und verschickte schwere Maschinen zurück in die UdSSR. Die Grand-Prix-Rennwagen landeten in Moskau und standen im Mittelpunkt eines sowjetischen Reverse-Engineering-Projekts. Nach dem Krieg kehrte Auto Union 1945 in Westdeutschland zurück und begann, sich neu zu ordnen.

Krieg, Zwangsarbeit und Zerstörung – die dunkle Seite der Auto-Union-Ära

Neuanfang und Fusion: Wie VW NSU Auto Union formte und Audi zur Marke machte

In Westdeutschland kehrte Auto Union 1945 zurück. Um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, veräußerte das Unternehmen schrittweise Anteile an Daimler-Benz in den 1950er Jahren. 1959 wurde Auto Union eine hundertprozentige Tochter von Daimler-Benz. Eine schwächelnde Bilanz führte 1964 dazu, dass Volkswagen eine 50-prozentige Mehrheitsbeteiligung erwarb. VW kaufte später NSU und fusionierte 1969 mit Auto Union. Dadurch rückte der Audi-Name in den Vordergrund, während das Vier-Ringe-Logo beibehalten wurde – so entstand der Konzern, den wir heute kennen.

Neuanfang und Fusion: Wie VW NSU Auto Union formte und Audi zur Marke machte