Uranus könnte felsig statt eisig sein – Forscher enthüllen das verborgene Innenleben der am weitesten entfernten Planeten
Uranus und Neptun könnten möglicherweise nicht so eisig sein, wie Wissenschaftler vermuten, und könnten deutlich mehr Gestein enthalten. Forscher untersuchen seit Jahrzehnten die zwei am weitesten entfernten Großplaneten unseres Sonnensystems. Bisher galten sie als Eisgiganten, abgesetzt von Jupiter und Saturn, die Gasriesen sind. Neue Ergebnisse legen nahe, dass das Innenleben der beiden Welten komplexer ist, als man erwartet hatte.
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Zwischen Physik und Empirie: Innenmodelle von Uranus und Neptun
Der Erstautor Luca Morf von der Universität Zürich, Schweiz, sagte: „Die Eisgigant-Klassifikation ist zu stark vereinfacht, da Uranus und Neptun noch schlecht verstanden werden.“ Das Team untersuchte Uranus und Neptun, indem es das Gravitationsfeld berechnete, das am besten zu den Daten über ihr Innenleben passt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Paar entweder wasserreich oder stärker felsig sein könnte. „Modelle, die auf Physik basieren, waren zu stark von Annahmen geprägt, während empirische Modelle zu einfach sind. Wir haben beide Ansätze kombiniert, um Innenmodelle zu erhalten, die sowohl ‚agnostisch‘ bzw. unvoreingenommen als auch physisch konsistent sind.“ Die Ergebnisse stimmen mit früheren Studien überein, wonach Pluto, einst eisreich angesehen, tatsächlich von Fels dominiert wird.
Magnetfelder jenseits des Dipols
Ravit Helled, Professorin an der Universität Zürich, sagte: „Unsere Modelle haben sogenannte ‚Ionen-Wasser‘-Schichten, die Magnet-Dynamos an Orten erzeugen, die die beobachteten nicht-dipolaren Magnetfelder erklären. Wir haben außerdem herausgefunden, dass Uranus’ Magnetfeld tiefer entsteht als Neptuns.“ Sie fügte hinzu: „Beide Uranus und Neptun könnten je nach Modellannahmen Felsgiganten oder Eisgiganten sein. Aktuelle Daten reichen derzeit nicht aus, um die beiden zu unterscheiden, und wir benötigen daher gezielte Missionen zu Uranus und Neptun, die ihre wahre Natur enthüllen können.“
Offene Fragen und Blick nach vorn
Beide Planeten könnten je nach Modellannahmen Felsgiganten oder Eisgiganten sein. Aktuelle Daten reichen derzeit nicht aus, um die beiden zu unterscheiden, und wir benötigen daher gezielte Missionen zu Uranus und Neptun, die ihre wahre Natur enthüllen können. „Eines der Hauptprobleme ist, dass Physiker immer noch kaum verstehen, wie Materialien sich unter den exotischen Druck- und Temperaturbedingungen im Inneren eines Planeten verhalten; dies könnte unsere Ergebnisse beeinflussen.“ Die Ergebnisse stimmen mit früheren Studien überein, wonach Pluto, einst eisreich, tatsächlich von Fels dominiert ist.
Ausblick: Missionen, die die Wahrheit enthüllen könnten
Zusammenfassend könnten Uranus und Neptun je nach Modellannahmen Felsgiganten oder Eisgiganten sein. Aktuelle Daten reichen nicht aus, um eindeutig zu unterscheiden. Daher braucht es dedizierte Missionen zu Uranus und Neptun, um ihre wahre Natur zu enthüllen. Die Forschung betont, dass noch viele Fragen offen sind, insbesondere wie Materialien sich unter den extremen Druck- und Temperaturbedingungen im Planetenkern verhalten. Für die neuesten Nachrichten und Geschichten aus aller Welt vom Daily Star melden Sie sich für unseren Newsletter an.