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Türkei entdeckt antikes Fresko des Guten Hirten Jesus – Beleg für zentrale Bibelstelle

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Ein farbenfrohes Fresko, das den 'Guten Hirten Jesus' zeigt, wurde an der Wand eines unterirdischen Grabmals in der Türkei freigelegt und stimmt mit einer der bedeutendsten Bibelstellen überein. Das Fresko befindet sich an der Nordwand einer unterirdischen Kammergrabstätte aus dem dritten Jahrhundert und zeigt Jesus, der durch ein Feld geht, das von Ziegen umgeben ist. Er erscheint als junger, bartloser Mann, der eine einfache Tunika trägt, und eine Ziege ist über seine Schultern drapiert. Das Fresko bestätigt, dass frühchristliche Christen dieselben Bildsprache und Titel für Jesus verwendeten, wie sie im Neuen Testament zu finden sind, darunter das Motiv des 'Guten Hirten', das in Johannes 10,11 erwähnt wird: 'Ich bin der gute Hirte'. Türkische Beamte bezeichneten die Entdeckung als außergewöhnlich und wiesen darauf hin, dass dies das einzige bekannte frühchristliche Beispiel dieser Art außerhalb Italiens sei. Der Fund entstand im Rahmen laufender Ausgrabungen der Hisardere Nekropole im İznik Bezirk Bursa, eine der größten antiken Begräbnisstätten der Region. Die Ausgrabungen datieren vom zweiten bis zum fünften Jahrhundert n. Chr.

Türkei entdeckt antikes Fresko des Guten Hirten Jesus – Beleg für zentrale Bibelstelle

Fresko als Beleg frühchristlicher Ikonografie und des Guten Hirten Jesus

Die Nekropole İznik gehört datierend zum Zeitraum vom 2. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. und bewahrt eine bemerkenswert vielfältige Grablandschaft, darunter İzniks charakteristische Kammergräber mit Tonziegeldächern, schwere Steinsarkophage, aufrecht stehende Cistengräber und weitläufige Hypogea, die tief in die Erde gehauen sind. An der Nordwand befindet sich eine erhöhte Plattform, eine Kline, die mit quadratischen Terrakottaplatten ausgelegt ist, auf der die Verstorbenen platziert wurden. Direkt dahinter bleibt das seltene Fresko des 'Guten Hirten Jesus' unversehrt. Experten sagten, dass das 'Guten Hirten Jesus' Fresko einen Übergang von paganen zu christlichen Überzeugungen darstellt. Die Westwand zeigt ein verheiratetes Paar, vermutlich die Grabinhaber, als Aristokraten, mit feiner Kleidung und Schmuck, während eine begleitende Symposion-Szene das Jenseits als ewiges Festmahl darstellt. Bevor das Kreuz zum definierenden Symbol des Christentums wurde, verließen sich frühe Gläubige stark auf das Motiv des Guten Hirten, um ihren Glauben auszudrücken. Das Darstellen Jesu mit einem Schaf über seine Schultern vermittelte Themen wie Schutz, Erlösung und göttliche Führung und ermöglichte es Christen, ihren Glauben zu dieser Zeit subtil zu kommunizieren, da offene religiöse Bilder noch selten waren. Anatolien, das auch Asia Minor genannt wird, diente als Kreuzung vieler Zivilisationen.

Fresko als Beleg frühchristlicher Ikonografie und des Guten Hirten Jesus

Ausblick, Bedeutung und weitere Entdeckungen

Archäologen sagten, dass das neu entdeckte Fresko wertvolle Einblicke in die frühchristliche Ikonografie, in Römerzeit‑Grabriten und in die Ausbreitung des Christentums in Anatolien bietet. Die Entdeckung stärkt Izniks Status als bedeutendes religiöses und historisches Zentrum, das bereits für die Ausrichtung des Ersten Konzils von Nicäa im Jahr 325 n. Chr. bekannt ist, das zentrale christliche Lehren prägte. Mit fortgesetzten Ausgrabungen hoffen Forscher, dass die Hisartepe Nekropole weitere Fresken, Inschriften oder Artefakte zutage fördern wird, die das multikulturelle und religiöse Erbe des antiken Nicäa weiter beleuchten.

Ausblick, Bedeutung und weitere Entdeckungen