Trump nennt Greta Thunberg eine 'Unruhestifterin' und ein 'Wut-Management-Problem' – und fordert: Sie solle einen Arzt aufsuchen
US-Präsident Donald Trump bezeichnet Greta Thunberg während einer Pressekonferenz im Oval Office als „Unruhestifterin“ und behauptet, sie habe ein „Wut-Management-Problem“. Die Bemerkungen folgten, nachdem Thunberg aus israelischer Haft freigelassen worden war, wo sie mit 170 anderen Aktivistinnen und Aktivisten der Global Sumud Flotilla festgehalten worden war. „Sie ist doch nur eine Unruhestifterin. Meinen Sie, sie kümmert sich nicht mehr um die Umwelt, und jetzt kümmert sie sich um dieses Thema hier?“ fragte Trump weiter. „Sie hat ein Wut-Management-Problem, ich denke, sie sollte einen Arzt aufsuchen.“ Thunberg reagierte am Dienstag mit einem sarkastischen Instagram-Post, in dem sie Trump bat, ihr Tipps zu geben, wie man mit den sogenannten „Wut-Management-Problemen“ umgeht. Die Szene folgt auf eine zuvor gemachte Bezugnahme Trumps auf Thunberg im Jahr 2019, als sie Time Magazine’s Person of the Year wurde, und fügt sich in die laufende Auseinandersetzung. Die Freilassung kam, nachdem die israelische Armee der Global Sumud Flotilla die Einreise von Hilfsgütern nach Gaza erschwert hatte.
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Freilassung der Global Sumud Flotilla-Aktivisten aus Israel
Thunberg gehörte zu den 171 Mitgliedern der Global Sumud Flotilla, die von der israelischen Armee festgenommen wurden, als sie versuchten, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen. Am Montag wurden 171 der Aktivistinnen und Aktivisten freigelassen, nachdem die IDF ihren Versuch, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, vereitelt hatte. Die Freilassung fand vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen in der Region statt und markiert einen weiteren Moment im Konflikt um Gaza und die Blockade.
Thunbergs Reaktion: Sarkastischer Gegenangriff auf Instagram
Thunberg reagierte mit einem sarkastischen Instagram-Beitrag auf Trumps Bemerkungen: „Ich habe gehört, Donald Trump hat erneut sehr schmeichelhafte Meinungen über meinen Charakter geäußert, und ich schätze seine Sorge um meine mentale Gesundheit.“ Weiter hieß es dort: „An Trump: Gern nehme ich Empfehlungen entgegen, wie man mit diesen sogenannten ‚Wut-Management-Problemen‘ umgeht, denn gemessen an deiner beeindruckenden Bilanz scheinst du selbst darunter zu leiden.“ Vor der Veröffentlichung hatte sie in Athen vor Reporterinnen und Reportern erklärt, dass und wie Medien ihre Behandlung miterleben. In ihrer späteren Äußerung erläuterte sie, dass es klare Worte braucht, wenn internationale Mächte missbraucht werden, um humanitäre Hilfe zu blockieren.
Gaza, Blockade und die Rolle der internationalen Systeme
„Lassen Sie mich ganz deutlich sagen: Es gibt einen Genozid.“ Thunberg stellte am Flughafen in Athen fest, dass internationale Systeme Palästinensern verraten. Die Global Sumud Flotilla habe versucht, Hilfsgüter trotz der israelischen Blockade nach Gaza zu bringen, weil Regierungen ihrer rechtlichen Pflicht nicht nachkämen. Gaza hat etwa 2,2 Millionen Einwohner, und die UNO berichtet von weit verbreitetem Hunger. Israel widerspricht dem Genozid-Vorwurf und sagt, Berichte über Hunger seien übertrieben; es sieht die Flottille als eine Propagandainstrumente von Hamas.
Reaktionen und Gegenargumente rund um den Globus
Nach der Festnahme wurden auch Misshandlungsvorwürfe von Schweizer und spanischen Aktivisten laut: Schlafentzug, Wassermangel, fehlende Nahrung, Schläge, Tritte und das Einsperren in Käfige wurden beschrieben. Das israelische Außenministerium widersprach diesen Behauptungen und erklärte, alle Teilnehmenden hätten ihre rechtlichen Rechte, und die einzige gewalttätige Handlung sei eine Aktivistin gewesen, die eine weibliche Sanitäterin im Ketziot-Gefängnis gebissen habe. Die Schweizer Botschaft in Tel Aviv bestätigte, dass neun Schweizer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sicher nach Hause kehrten und sich in relativ guter Gesundheit befanden. Ada Colau, ehemalige Bürgermeisterin von Barcelona, wies auf Misshandlungen hin, während schwedische Aktivistinnen berichteten, Thunberg sei geschoben und gezwungen worden, eine israelische Flagge zu tragen; andere sagten, ihnen seien Nahrung, Wasser oder Medikamente vorenthalten und persönliche Gegenstände beschlagnahmt worden. Der Konflikt in Gaza, der durch den Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde, hat Tausende Palästinenser getötet und verwundet; viele wurden aus ihren Häusern vertrieben. Israel bestreitet Genozid-Vorwürfe und betont, dass die humanitäre Hilfe weiterhin benötigt wird und die Blockade im Kontext der Sicherheit gesehen wird.