Teflon im Essen, Zebra-Kühe und der Ig-Nobelpreis: Wissenschaft, die lacht – und zum Nachdenken zwingt
Seit 1991 werden Ig-Nobelpreise verliehen – Preiskategorien, die zunächst lachen machen, dann zum Nachdenken anregen. In der aktuellen 35. Ausgabe wurden erneut Forschungen geehrt, die skurril wirken, aber hinter ihnen oft klare Fragen stehen. Die Verleihung fand an der Boston University statt, wo echte Nobelpreisträger die Preise überreichten.
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Die Teflon-Diät: Eine absurde Idee mit realem Kern
Eine der auffälligsten Ideen kam von Rotem Naftalowitsch und seinem Bruder Daniel: Sie schlugen vor, Teflon-Pulver in Lebensmittel zu mischen, um Sättigung zu erzeugen und es dann wieder auszuleiten. Theoretisch könne Teflon bis zu einem Viertel der Produktmasse ausmachen. Sie stellten sogar Test-Schokoladen her und probierten sie selbst – doch die US-Food and Drug Administration bewertete das Vorhaben≠nicht.
Vielfalt der Preisträger: Von Wodka bis zur Flugphysik
Der Friedenspreis ging an ein deutsch-niederländisch-britisches Team, das gezeigt hat, dass eine kleine Dosis Wodka das Beherrschen einer Fremdsprache stärken kann – zwar die Zunge nicht festbindet, aber mehr Selbstvertrauen gibt. Die Preisträger betonen: Der Ig-Nobelpreis ehren Forschung, die zuerst zum Lachen, dann zum Nachdenken führt.
Weitere skurrile Entdeckungen: Pädiatrie, Physik, Ernährung und mehr
Der Aviationspreis ging an Forscher, die Fledermäuse betrunken füttert hatten: Die betrunkenen Tiere wurden langsamer, ihre Echolokation litt, und sie rammten häufiger Gegenstände – analog zu einem betrunkenen Menschen. In der Pädiatrie fanden Forscher heraus, dass Babys länger stillen, wenn Mütter Knoblauch essen. Italienische Wissenschaftler erklärten zudem, wie Klumpen in Cacio e Pepe entstehen und verbesserten das Rezept. Eine Eidechse, die Agama, zeigte eine Vorliebe für Pizza Vier Käse.
Ingenieurwesen, Psychologie, Biologie und Literatur – noch mehr Skurrilitäten
Indische Forscher erhielten den Ingenieurpreis für eine Schuhablage, die Gerüche neutralisiert – ausgestattet mit einer UV-Lampe. Psychologen zeigten, dass Menschen, denen gesagt wird, sie seien intelligenter als der Durchschnitt, daran glauben und damit angeben. Der Biologie-Preis ging an Tomoki Kojima vom National Institute of Agricultural and Food Research in Japan: Seine Gruppe bemalte Kühe weiß mit Zebra-Streifen, um Fliegen abzuwehren. Literaturpreis ging posthum an William Binu von der University of Iowa; Sein Sohn Bennett nahm den Preis stellvertretend für den Verstorbenen entgegen.