Rewild dein Darm: Kostenlos, direkt aus Alltag und Natur – warum dein Mikrobiom dich retten kann
Dein Darm beherbergt ein Ökosystem, das mehr leisten kann, als Nahrung zu verdauen. Es hilft beim Ballaststoffabbau, reguliert den Stoffwechsel, sichert die Nährstoffaufnahme, synthetisiert Vitamine, kontrolliert Entzündungen und steht in direkter Verbindung zur Gehirnchemie. Ein unausgewogenes Mikrobiom kann Verdauungsprobleme und Entzündungen auslösen und ist mit Risiken wie Fettleibigkeit, Stoffwechselstörungen, Diabetes, Depressionen, Angstzuständen, Allergien, Asthma und Autoimmunerkrankungen verbunden. Während viele auf Prä-, Pro- und Postbiotika setzen, schlägt Dr. Wendy Johnson vor: Statt Pillen das Mikrobiom ganzheitlich neu zu verankern – durch Wald, Gemeinschaft und Garten. In ihrem Buch Kinship Medicine erläutert sie, wie Lebensstil die Mikrobiom-Gesundheit stärkt – inspiriert von den Großeltern, die gärtnerten, fischten und sammelten.
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Was ein gesundes Mikrobiom wirklich leistet
Es unterstützt den Abbau von Ballaststoffen, reguliert den Stoffwechsel, verbessert die Nährstoffaufnahme, synthetisiert Vitamine und kontrolliert Entzündungen. Es stärkt auch die Abwehrkräfte und hat eine direkte Verbindung zur Gehirnchemie, wodurch Stimmung und Stressreaktionen beeinflusst werden. Wenn das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht gerät, kann es Verdauungsprobleme und entzündliche Erkrankungen begünstigen und sich auf Gewicht, Stoffwechsel, Diabetes, Depressionen, Angstzustände, Allergien, Asthma und Autoimmunerkrankungen auswirken.
Warum herkömmliche Nahrungsergänzungen oft nicht ausreichen
Dr. Wendy Johnson sagt, Prä-, Pro- und Postbiotika seien oft nur schwache Substitute für die ganze Darmökologie. Ihre Gegenstrategie lautet: reseed, rewild – das Mikrobiom ganzheitlich wiederherstellen. Sie beruft sich auf eine wachsende Forschungsbasis, die zeigt, wie Lebensstil, Umwelt und familiäre Überlieferungen das Mikrobiom stärken. In ihrem Buch beschreibt sie, wie einfache, naturverbundene Gewohnheiten – inspiriert von den Großeltern – Gesundheit fördern.
Fünf zentrale Wege, das Mikrobiom natürlich zu stärken
- Waldspaziergänge, Waldbaden und frische Luft: Freundliche Mikroben wie Mycobacterium vaccae können die Stimmung heben und Entzündungen senken; Phytoncide aus Nadelholz fördern eine gesunde Immunantwort. - Bewegung in der Natur: Körperliche Aktivität senkt Cortisol, verbessert die Darmmotilität und unterstützt Immunsystem und Mikrobiom. - Soziale Nähe: Umarmungen, Küsschen und gemeinsames Beisammensein tauschen Mikroben aus; soziale Unterstützung senkt Stress und stärkt die Darm-Gehirn-Achse durch Oxytocin und Serotonin. - Haustiere: Ein Hund oder eine Katze erhöht die mikrobielle Vielfalt und reduziert Stress. - Pflanzliche Ernährung und frische, regionale Produkte: Pflanzliche Kost unterstützt das Mikrobiom; frische, lokal erzeugte Lebensmittel behalten mehr natürliche Oberflächenmikrobiota und enthalten oft weniger Mikroplastik.
Zuhause und Alltag: Die Mikrobiom-Ökologie in deinem Heim
Dein Heim ist ein eigenes Ökosystem. Das Gleichgewicht zu Hause hängt davon ab, wie du reinigst: Viele handelsübliche Reiniger, Desinfektionsmittel und Pestizide zerstören sowohl gute als auch schlechte Bakterien und können Hautreizungen verursachen. Stark duftende Produkte können die Hautbarriere angreifen und das Gleichgewicht der Mikroben im Haushalt stören. Natürliche, duftfreie, biologisch abbaubare Reinigungsmittel schonen die Bakterien in deiner Umgebung und auch dein Hormonsystem. Wenn möglich, lüfte regelmäßig und halte die Fenster offen, um die mikrobielle Vielfalt zu fördern – vorausgesetzt, die Luftqualität ist gut. Dein Zuhause bleibt so ein Ort, an dem dein Mikrobiom und das innere Gleichgewicht gepflegt werden kann.