OpenAI: Die KI-Revolution, die unsere Welt verändert – und die unbequeme Frage nach Transparenz, Kontrolle und Urheberrechten
Sam Altman gründete OpenAI 2015 gemeinsam mit Elon Musk. Seitdem haben die Produkte des Unternehmens die Welt grundlegend verändert und prägen Bereiche von Wirtschaft, Wissenschaft und Alltag. 2023 wird Altman als einer der herausragendsten technischen Unternehmer seiner Zeit angesehen.
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Frühe Jahre, Stanford und Loopt: Vom Wunderkind zum Unternehmer
Sammy el H. Altman wuchs in einer großen jüdischen Familie auf und war das älteste Kind. Schon früh zeigte er ein starkes Interesse an Computern und Programmierung, und er galt als aufstrebende Sternenstunde der Technikwultur. Sein Bildungsweg führte ihn nach Stanford, wo er seine erste Firma Loopt (2003) gründete – im Alter von 19 Jahren. Loopt erhielt Investitionen vom Y Combinator, doch der kommerzielle Durchbruch blieb aus. 2012 wurde das Unternehmen für 43,4 Millionen USD verkauft.
Vom YC-Phönix zum OpenAI-Gründer: Leadership, Risiko und Vision
Trotz der Wertschätzung für Loopt verließ Altman die Welt der kleinen Startups nicht. 2014 wurde er Präsident von Y Combinator, dem wichtigsten Startup-Inkubator. 2015 gründete er OpenAI, eine Non-Profit-Organisation, die sich der Forschung zu künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen widmet. Auf der Wisdom 2.0-Konferenz sprach er mit dem buddhistischen Mönch Jack Kornfield über die Verbindung von Weisheit und moderner Technologie und über Ängste vor KI – einschließlich Arbeitsplatzverlust und Sicherheitsrisiken. Kornfield nannte Altman nach dem Treffen einen “Leader, der dient.”
Zukunftsvisionen, Debatten und globale Reichweite
Im Jahr 2021 warnte Altman, dass sozioökonomische Veränderungen durch KI früher eintreten würden, als die meisten Menschen vermuten. Er betonte, dass staatliche Politik Schritt halten müsse, sonst würden viele Menschen schlechter dastehen. Aus seinen Gedanken entstand das Essay „Das Moore-Gesetz für alles“. Neben OpenAI investiert er weiter in experimentelle Technologien, etwa Helion Energy (Kernfusion) und Retro Biosciences (Längeres menschliches Leben). Im Mai 2023 unternahm er eine globale Reise durch 22 Länder und 25 Städte, traf führende Politiker und Präsidien und trat als Vertreter einer neuen technologischen Macht auf.
Oppenheimer-Vergleiche, Kritik und das schwierige Selbstbild
Gleichzeitig mit seiner wachsenden Macht öffnet Altman sich gegenüber Kritiker: OpenAI wird für mangelnde Transparenz bei Veröffentlichungen kritisiert, und die potenzielle missbräuchliche Nutzung von KI bleibt ein zentrales Thema. Es gibt Bedenken, dass kein vollständiges Kontrollsystem existiert. Zudem wurden Urheberrechtsprobleme beim Training von Modellen auf literarischen Werken angeprangert. Altman vergleicht sich gelegentlich mit Robert Oppenheimer – dem theoretischen Physiker, der eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Kernwaffe spielte – sagt doch eine NYT-Aussage: „Die Technologie entsteht, weil es möglich ist.“ Er warnt, dass die Geschichte der KI nicht nur Vorteile hat und dass “etwas hier verloren gehen wird.” Er widerspricht einer einfachen Selbstdarstellung: Sein öffentliches Image entspricht ihm „nur teilweise“; den Film „Oppenheimer“ mag er übrigens nicht.