NASA plant, einen 'Stadt-Killer'-Asteroiden wie Armageddon zu stoppen – mit nuklearen Sprengköpfen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter Expertinnen und Experten der NASA, arbeiten an einem unkonventionellen Weg, um einen potenziell gefährlichen Asteroiden zu stoppen. Der Asteroid 2024 YR4 hat nach Schätzungen einen Durchmesser von bis zu 67 Metern und wurde im Dezember 2024 erstmals entdeckt. Ursprünglich gab es Befürchtungen, er könnte am 23. Dezember 2032 die Erde treffen und eine Stadt zerstören. Inzwischen sank die Wahrscheinlichkeit eines Erdaufpralls auf 0,00081 Prozent, doch die Gefahr, ihn den Mond treffen zu lassen, liegt laut Berechnungen bei bis zu 4 Prozent. Ein Mondaufprall könnte Trümmer in der Erdumlaufbahn freisetzen und Artemis-Missionen behindern.
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Kinetische Disruption durch Nuklearwaffen – so soll der Plan funktionieren
Der Plan sieht vor, zwei 100-Kiloton-Nuklearwaffen autonom zum Asteroiden fliegen zu lassen, um ihn zu zerstreuen. Beim ersten Detonieren würde die Sprengkraft ungefähr fünf- bis acht Mal stärker sein als die Atombomben, die Nagasaki und Hiroshima 1945 zerstört haben. Eine zweite Waffe könnte an Bord bleiben und bei Bedarf eingesetzt werden. Falls sie nicht gebraucht wird, könnte sie durch eine Detonation im Weltraum entsorgt werden, nachdem der erste Sprengsatz den Asteroiden abgelenkt hat.
DART-Plan oder DART-ähnliche Ablenkung – Zeitdruck macht ihn unpraktisch
Eine Alternative wäre eine Abdrängungsmission wie NASA’s DART-Projekt von 2022, bei der Dimorphos durch einen Hochgeschwindigkeitsaufprall abgelenkt wurde. Diese Methode wurde jedoch als impraktikabel eingestuft, weil nicht genügend Zeit blieb, Größe und Masse des Objekts zuverlässig zu bestimmen. Eine Erkundungsmission hätte erst 2028 starten können – damit blieben nur drei Jahre, um eine Abwehr zu organisieren.
Zeitfenster und Vorbereitung: Welcher Spielraum bleibt?
Die Forscher schätzen, dass NASA zwischen fünf und sieben Jahren Zeit hat, um eine nukleare Reaktion zu planen. Ein mögliches Startfenster könnte von 2029 bis spät 2031 reichen. Allerdings hätte eine Voruntersuchung erst 2028 beginnen können – das bedeutete, Verteidigungssysteme hätten nur drei Jahre Zeit, um sich zu organisieren.
Fazit: Ruhe bewahren, aber neue Optionen im Blick behalten
Obwohl die Wissenschaftler betonen, dass das Risiko, den Mond zu treffen, sehr gering ist, bleibt die Gefahr eines Erdaufpralls bei 0,00081 Prozent eher theoretisch. Der nukleare Plan bietet dennoch eine mögliche Methode, gefährliche naher Erd-Asteroiden künftig abzulenken oder zu zerstören. Die Forscher betonen, dass derzeit keine Panik besteht, aber diese Option eröffnet einen weiteren Weg zur Abwehr kosmischer Bedrohungen.