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Moringa oleifera: Der Wunderbaum aus Indien, der Blutarmut, Entzündungen und Diabetes verspricht – und doch erst am Anfang der Wissenschaft steht

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Moringa oleifera wächst in den subhimalayischen Regionen Indiens, Pakistans, Bangladeschs und Afghanistans; sie kommt auch in den Tropen vor. Die Pflanze wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin genutzt. Alle Pflanzenteile – Blätter, Rinde, Blüten, Früchte, Samen und Wurzeln – werden zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet. So beginnt die Geschichte dieses vielseitigen Baumes. Hinweis am Rande: Obwohl Moringa in vielen Kulturen als Heilkraut gilt, fehlen oft klare, hochqualitative klinische Beweise beim Menschen; viele Wirkungen beruhen auf Tierversuchen oder Laborexperimenten. Trotzdem bleibt der Baum in Entwicklungsländern eine wichtige Nährstoffquelle.

Moringa oleifera: Der Wunderbaum aus Indien, der Blutarmut, Entzündungen und Diabetes verspricht – und doch erst am Anfang der Wissenschaft steht

Was ist Moringa? Herkunft, Pflanzenteile und traditionelle Nutzung

Die Moringa oleifera wächst in den subhimalayischen Regionen Indiens, Pakistans, Bangladeschs und Afghanistans; sie kommt auch in den Tropen vor. Alle Pflanzenteile – Blätter, Rinde, Blüten, Früchte, Samen und Wurzeln – werden zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet. Solange die Pflanze gedeiht, nutzen Menschen Blätter, Rinde, Blüten, Früchte, Samen und Wurzeln traditionell in der Medizin und Ernährung – insbesondere in Indien und Afrika, wo Blätter und Schoten auch heute noch oft direkt verzehrt werden.

Was ist Moringa? Herkunft, Pflanzenteile und traditionelle Nutzung

Anwendungsbereiche im Überblick

Die Pflanze wird in der traditionellen Medizin gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt: Anämie, Arthritis und Gelenkschmerzen (Rheuma), Asthma, Krebs, Verstopfung, Diabetes, Durchfall, Epilepsie, Bauchschmerzen, Magen-Darm-Geschwüre, Krämpfe, Kopfschmerzen, Herzprobleme, Bluthochdruck, Nierensteine, Ödeme, Schilddrüsenstörungen sowie bakterielle, Pilz- und Virusinfektionen. Zusätzlich wird Moringa verwendet, um Schwellungen zu verringern, die Libido zu erhöhen, Schwangerschaft zu verhindern, das Immunsystem zu stärken und die Muttermilchproduktion zu fördern. Manche verwenden es als Nahrungsergänzungsmittel oder Tonikum. Gelegentlich wird es direkt auf die Haut als Adstringens aufgetragen und zu lokalen Behandlungen von Infektionen (z. B. Abszessen), Pilzinfektionen der Füße, Zahnfleischkrankheiten und Wundheilung genutzt.

Anwendungsbereiche im Überblick

Nährstoffe, Antioxidantien und Verzehrformen

Die Blätter von Moringa sind reich an Proteinen, Vitamin B6, Vitamin C, Riboflavin und Eisen. In westlichen Ländern werden getrocknete Blätter, Pulver oder Kapseln als Nahrungsergänzung angeboten. Im Vergleich zu den Blättern enthalten die Schoten tendenziell weniger Vitamine und Mineralien, sind aber besonders reich an Vitamin C. Eine Tasse frische, gehackte Schoten (ca. 100 g) deckt 157% der empfohlenen Tagesdosis. Für Menschen in Entwicklungsländern kann Moringa eine wichtige Quelle vieler Nährstoffe darstellen. Die Pflanze enthält zudem Antinährstoffe, die die Aufnahme von Mineralstoffen und Proteinen verringern können. Die Einnahme von Moringa in Kapselform liefert deutlich weniger Nährstoffe als der Verzehr der ganzen Pflanze. Zusammenfassend sind die Blätter reich an Proteinen, Vitamin B6, Vitamin C, Riboflavin und Eisen. Antioxidantien wie Quercetin und Chlorogensäure sind ebenfalls enthalten. Der Blattpulver-Anbau erhöht nachweislich den Antioxidantiengehalt im Blut.

Nährstoffe, Antioxidantien und Verzehrformen

Wissenschaftliche Belege und Vorsicht

Belege zu Zucker, Cholesterin und Entzündung beruhen überwiegend auf Tierversuchen oder Laborforschung; klinische Studien am Menschen sind rar und von oft geringer Qualität. Dennoch zeigen mehrere kleine Untersuchungen Hinweise auf potenzielle Effekte. Diabetes und Blutzucker: Einige Studien deuten auf eine Senkung des Blutzuckerspiegels hin. In einer Gruppe von 30 Frauen senkte die tägliche Einnahme von 1,5 Teelöffeln (7 g) Blattpulver über drei Monate den Nüchternblutzucker im Durchschnitt um 13,5%. Eine weitere kleine Studie mit sechs Diabetikern zeigte eine Reduktion des Blutzuckers um 21%, wenn Blattmaterial in die Mahlzeiten integriert wurde. Isotiocyanate gelten als vermutliche Wirkmechanismen. Cholesterin: Sowohl Tieren als auch in klinischen Studien wurde eine Senkung des Cholesterins beobachtet, wodurch sich potenziell das Risiko für Herzkrankheiten verringern könnte. Entzündung: Labor- und Tierversuche deuten auf entzündungshemmende Eigenschaften hin, doch die Belege beim Menschen fehlen bislang. Arsenbelastung: Tierstudien zeigen, dass Blätter und Samen der Moringa vor toxischer Arsenwirkung schützen können; klinische Studien am Menschen fehlen bislang. Zusammengefasst: Moringa masslich kann moderate Effekte bei Blutzucker, Cholesterin und Entzündungsprozessen haben und möglicherweise vor Arsen schützen. Allerdings sind mehr hochwertige klinische Studien nötig, bevor konkrete Empfehlungen ausgesprochen werden können. Wichtiger Hinweis: Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte man einen behandelnden Arzt konsultieren. Nahrungsergänzungsmittel ersetzen keine Medikamente oder die traditionelle Medizin. Die Dosierung sollte individuell vom Arzt festgelegt werden.

Wissenschaftliche Belege und Vorsicht