Mayong: Die verborgene Wiege dunkler Magie – Ein Dorf, in dem Illusionen tödlich sind, Menschen sich in Bestien verwandeln und verschwinden
Mayong, ein abgelegenes Dorf im Nordosten Indiens, im Bundesstaat Assam gelegen, ist umgeben von Legenden, die älter sind als der mächtige Fluss Brahmaputra. Es trägt den Ruf der „Wiege dunkler Magie“ – ein Ort, an dem Generationen von Zauberern ihr Wissen an neue Jünger weitergeben, so wie andere Dörfer in Indien das Wissen über Reisbau oder Webstiche weiterreichen. Die Luft hier ist schwer von Geschichten: Von Verwandlungen in Tiere, bis hin zu Menschen, die in einem Augenblick in die Leere zu verschwinden scheinen, sobald sie bestimmte Zauber aussprechen. Was an anderen Orten Fantasie ist, soll in Mayong reale Gefahr bedeuten. Im Schatten der Zivilisation wirkt Mayong wie jeder andere Ort in Assam – doch die Geschichten von dunkler Macht und verborgenen Ritualen begleiten jeden Schritt. Die Legenden beschreiben, wie Worte der Magie, etwa die sogenannten „Luki Mantrai“, Menschen in die Luft heben, unsichtbar machen oder sie direkt an den Ort setzen lassen, wo angeblich die wahre Liebe wohnt.
In This Article:
- Ursprung des Namens: Maya, Miyong und Mahamāyā – warum Mayong so heißt
- Historische Wurzeln und Belege: Legenden, Rituale und archäologische Spuren
- Gegenwart der Magie: Wahrsagerei, Heilkunst und Rituale zur Abwehr des Bösen
- Glaube, Kamakhya und Kontroversen: Pancha Devata, Horrorfilme und das Museum der Schwarzen Magie
Ursprung des Namens: Maya, Miyong und Mahamāyā – warum Mayong so heißt
Der Name Mayong lässt sich auf verschiedene Weisen erklären. Die gängigste Theorie führt ihn auf das Sanskrit-Wort maya zurück, das Illusion oder Trug bedeutet. Eine andere Deutung stammt aus dem lokalen Tivá-Dialekt von Morigaon: „Miyong“ bedeutet Elefant, und die Region war historisch eine Heimat einer großen Population wilder Elefanten – daher der Name Mayong in diese Nähe gerückt. Eine weitere religiöse Erzählung verweist auf die Göttin Durga und Mahamāyā: Manchen Gläubigen zufolge ist Mayong mit der göttlichen Kraft verbunden. Einige Übersetzungen führen Mayong auf „Maā-R-Ongo“ zurück – einen Teil des Körpers der Göttin Sati, von dem geglaubt wird, dass er nach ihrem Fall in die Welt gefallen sei. In alten Texten, einschließlich Bezügen in der Mahabharata, finden sich Andeutungen über dunkle Künste, die in Mayong hätten praktiziert werden können. Es heißt auch, Mayong könne einmal Zentrum tantrischer Praxis gewesen sein.
Historische Wurzeln und Belege: Legenden, Rituale und archäologische Spuren
Die Wälder von Mayong sollen früher Zufluchtsorte dunkler Rituale gewesen sein. Die Überlieferungen berichten von Ritieren, die dort stattgefunden haben, und der Ort sei in der Vergangenheit das Zentrum dunkler magischer Künste gewesen. Eine der prägnantesten Legenden erzählt von 1337: Die riesigen Heere von Muhammad Shah, über hunderttausend Reiter stark, seien durch Magie so stark geschlagen worden, dass sie in der Nähe dieses Ortes untergingen. Für die Bewohner wurde dieser Ausgang als Beweis der Macht lokaler Bräuche gedeutet. Archäologische Funde, darunter Schwerter, die einst bei Rituale mgetragen wurden, schienen die Überlieferungen zu bestätigen: Hier wurden offenbar magische Rituale durchgeführt, deren Spuren bis heute nachhallen.
Gegenwart der Magie: Wahrsagerei, Heilkunst und Rituale zur Abwehr des Bösen
Heute zieht Mayong wieder Besucher an: Heterogene Formen von Wahrsagerei und Heilkunst werden hier gelebt. Viele Familien leben von der Hand- oder Zukunftslesekunst und bieten Einblicke in Leben und Schicksale anderer. Manche Bewohner behaupten, Zukunftsdeutungen mithilfe von Glasscherben oder Muscheln zu lesen. Andere setzen Kupferplatten als Heilmittel ein, die angeblich Krankheiten absorbieren, bis sie sich durch Überhitzung lösen. Es wird erzählt, dass Zauberer helfen, verlorene Gegenstände zu finden: Eine Blume wird in ein Metallgefäß gelegt, das sich scheinbar von selbst zum Fundort bewegt. Ein weiterer Bestandteil der Legende ist ein bezahlter Bezug zur Göttin Shakti: Rituale am Kamakhya-Tempel, die angeblich dazu dienen, Flüche zu lösen oder abzuschwächen. In der Vergangenheit sollen die Kol bruker Narabali – Opferungen von Tieren und manchmal Menschen – zur Beruhigung der Göttin dargebracht worden sein; auch heute existieren Berichte über púdji-Rituale, die darauf abzielen, schwarze Magie zu bannen – so zumindest die Überlieferung.
Glaube, Kamakhya und Kontroversen: Pancha Devata, Horrorfilme und das Museum der Schwarzen Magie
Die Bewohner Mayongs glauben, dass ihr Land den Pancha Devata gehört – Shiva, Vishnu, Ganesh, Parvati und Dinéshu – und dass Tempel und Schreine zugleich Zentren von Magie und dunkel geprägter Praxis sein könnten. Zwar existieren offizielle Verbote gegen schwarze Magie, doch der Glaube bleibt tief verankert, und manche Menschen suchen auch heute noch Bewahrer dunkler Kräfte. Mayong wurde durch zahlreiche Horrorfilme berühmt, die die Stadt als Brutstätte dämonischer Kräfte darstellen. Im Museum der Schwarzen Magie gibt es Exponate, die die Legenden weiter anheizen: zerlumpfte Puppen aus Stoff, gekleidet und auf Knochen platziert, mit Nadeln versehen, die angeblich Krankheiten auslösen oder verschlimmern können. Manche Manuskripte und Zaubersprüche – geschrieben auf dem Saachipate-Baum, mit spezieller Tinte und Pfauenfedern – sind im Museum ausgestellt und veranschaulichen die angebliche Macht der Worte. Die Mythen berichten von extremer Hitze, Durchfall, Streit und gewaltsamen Angriffe, ausgelöst durch bestimmte Rituale. Mit der Zeit starben die mächtigen Zauberer Mayongs, und ihre Rituale schienen zu verschraa, doch in den Dörfern bleiben Ahnungen: Einige sprechen von sogenannten Bezame – Menschen, die ihre Kräfte zum Wohl der Allgemeinheit einsetzen. Gleichzeitig bleibt eine tiefe Skepsis: Viele Bewohner wachen weiterhin über Schulter zum Schutz vor dem Übel und halten an alten Sprüchen fest, die Neugeborene, Häuser oder Felder schützen sollen.