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Kryptische Stadtbewohner: Wenn Ratten mehr Einwohner haben als Menschen

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Haben Sie sich jemals gefragt, wer der eigentliche Bürger einer Stadt ist? In einigen Orten hat der Titel längst ein Tier verdient – die Ratte. Heute erzählen wir von Orten, an denen Nagetiere nicht nur leben, sondern zahlenmäßig die Menschen überragen. Ein Blick auf Barcelonas Dera­tisierung, Deshnok, Minneapolis und Chicago. 2019 prüfte das städtische Gesundheitsamt Barcelonas die Wirksamkeit eines jahrzehntelangen Programms zur Schädlingsbekämpfung. Tausende Fallen wurden in die Kanalisation verteilt und die gefangenen Ratten mit der Fläche der Kanalisation multipliziert. Am Ende standen rund 200.000 Individuen – das entspricht 0,12 Ratten pro Einwohner. Ein Ergebnis, das die jahrelangen Mühen, Blut und enorme Kosten der Bekämpfung sichtbar macht. Wie diese Zahlen in andere Städte passen, erzählt uns die Karte der urbanen Rattenwelt: Von heiligen Mythen in Deshnok bis zur urbanen Jagd in Minneapolis und Chicago.

Kryptische Stadtbewohner: Wenn Ratten mehr Einwohner haben als Menschen

Barcelona: 0,12 Ratten pro Einwohner – 200.000 Exemplare nach der Schädlingsbekämpfung

Im Jahr 2019 prüfte das städtische Gesundheitsamt Barcelonas die Wirkung eines jahrzehntelangen Programms zur Schädlingsbekämpfung. Tausende Fallen wurden in den Kanälen platziert und die gefangenen Ratten mit der Fläche der Kanalisation multipliziert. Das Endergebnis? 200.000 Ratten, also etwa 0,12 Ratten pro Einwohner. Der Bericht macht deutlich, dass der Aufwand zwar Erfolge hat, aber der Preis hoch ist: Blut, harte Arbeit und enorme finanzielle Ressourcen. Barcelonas Geschichte erinnert daran, dass Städte gegen Nagetiere kämpfen – und oft verlieren – während die Stadt weiter wächst.

Barcelona: 0,12 Ratten pro Einwohner – 200.000 Exemplare nach der Schädlingsbekämpfung

Deshnok, Indien: 25.000 Ratten in einem Tempel – 15.000 Menschen in der Nähe

In Deshnok im Herzen Indiens lebt in einem einzigen Zentraltempel eine Population von rund 25.000 Ratten. Der Tempel ist Karni Mata, der Göttin der Kraft und des Sieges, gewidmet. Nach Legenden hat sich die lebendige Inkarnation dieser Göttin geäußert, dass alle Männer nach dem Tod als Ratten wiedergeboren und später in menschlicher Gestalt wiedergeboren werden. Daher werden die Nagetiere von Mönchen gefüttert und liebevoll betreut. Diese Praxis zeigt, wie Religion und Urbanität in manchen Teilen der Welt eine erstaunliche Koexistenz ermöglichen.

Deshnok, Indien: 25.000 Ratten in einem Tempel – 15.000 Menschen in der Nähe

Minneapolis, USA: 3,5 Ratten pro Mensch – ca. 1,5 Millionen Ratten bei 400.000 Einwohnern

In Minneapolis scheuen die Einwohner sich nicht vor eigenen Initiativen: Eine Anti-Rrats-Patrouille wird organisiert, unterstützt von speziell ausgebildeten Jagdhunden, die Ratten bekämpfen. Trotzdem bleibt die Bilanz alarmierend: Auf jeden Menschen kommen 3,5 Ratten. Insgesamt leben schätzungsweise ca. 1,5 Millionen Ratten in der Stadt – bei rund 400.000 Einwohnern. Die Frage, die sich stellt: Ist das noch ihr eigener Ort, oder gehört er längst den Nagetieren?

Minneapolis, USA: 3,5 Ratten pro Mensch – ca. 1,5 Millionen Ratten bei 400.000 Einwohnern

Chicago: Die Rattenstadt – Bis zu 20 Millionen Ratten in Häusern; offiziell die rattenreichste Stadt der Welt

In Chicago leben die Ratten in extremer Dichte: Schätzungen sprechen von bis zu 20 Millionen Ratten in Häusern – und damit in der Nähe von Millionen Menschen. Das milde Klima ermöglicht es ihnen, auch im Winter draußen zu überleben. Jährlich besuchen rund 25 Millionen Menschen die Stadt, und die Reste aus Restaurants, Cafés, Imbissen und Fast-Food-Lokalen liefern reichlich Nahrung – und Ärger. Seit 2018 gilt Chicago offiziell als die rattenreichste Stadt der Welt, mit nur geringem Abstand zu New York. Die Ironie: Die kleinen pelzigen Überlebenskünstler sind oft besser an das Stadtleben angepasst als ihre eigentlichen Gründer.

Chicago: Die Rattenstadt – Bis zu 20 Millionen Ratten in Häusern; offiziell die rattenreichste Stadt der Welt