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Krebs kehrt zurück: Nach fast jeder dritten Heilung tötet Brustkrebs weltweit 685.000 Menschen pro Jahr — und jetzt gibt es neue Hoffnung

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Brustkrebs kehrt oft zurück. Nach fast jeder dritten erfolgreichen Behandlung kehrt der Krebs zurück und kostet weltweit jährlich rund 685.000 Menschen das Leben. Forscherinnen und Forscher der University of Pennsylvania legen nun eine Strategie vor, die diese Rückfälle deutlich reduzieren könnte: Ruhende Tumorzellen (DTCs) in Knochenmark und anderen Teilen des Körpers aktiv anzugreifen, bevor der Krebs erneut zuschlägt.

Krebs kehrt zurück: Nach fast jeder dritten Heilung tötet Brustkrebs weltweit 685.000 Menschen pro Jahr — und jetzt gibt es neue Hoffnung

Ruhende Tumorzellen: Der versteckte Feind, der Rückfälle antreibt

Ruhende Tumorzellen sind Zellen, die jahrelang im Körper schlummern können. Sie bleiben oft unentdeckt und sind der verborgenste Feind hinter einem vermeintlich abgeschlossenen Behandlungserfolg. Der neue Ansatz verzichtet darauf, abzuwarten und zu überwachen. Stattdessen setzen die Forscher Medikamente ein, die die Ursachen eines Rückfalls direkt bekämpfen. Sie prüfen Kombinationen aus Hydroxychloroquin – bislang bekannt aus der Behandlung von Autoimmunerkrankungen – und Everolimus – einem bestehenden Krebstherapeutikum – oder beide zusammen.

Ruhende Tumorzellen: Der versteckte Feind, der Rückfälle antreibt

Die Studie: Ergebnisse bei 51 Teilnehmenden

In der Serie wurden 51 Brustkrebspatientinnen und -patienten mit bestätigten DTCs eingeschlossen. Die Einnahme von Hydroxychloroquin oder Everolimus allein konnte bis zu 80 Prozent der DTCs eliminieren. Gemeinsam beseitigten die beiden Medikamente 87 Prozent der ruhenden Zellen. In der Doppelgabe blieben alle Teilnehmenden drei Jahre lang krebsfrei. Bei der Einzelgabe lagen die Überlebensraten bei 92–93 Prozent. Auch in Tiermodellen bestätigten sich die positiven Ergebnisse und ließen die Forscher die Wirkmechanismen besser verstehen.

Die Studie: Ergebnisse bei 51 Teilnehmenden

Wie ruhende Zellen funktionieren und wie die Medikamente wirken

Krebsbiologe Lewis Chodosh erklärt, dass bestimmte Medikamente, die gegen aktiv wuchernden Krebs nicht wirken, gegen diese Schlafzellen sehr wirksam sein können. Die Biologie der ruhenden Tumorzellen unterscheidet sich deutlich von der der aktiven Krebszellen. Die Tiermodelle ermöglichten es, die Mechanismen der Wirkweise genauer zu beobachten.

Wie ruhende Zellen funktionieren und wie die Medikamente wirken

Ausblick und Bedeutung – was als Nächstes kommt

Nicht alle Brustkrebspatientinnen tragen DTCs in ihrem Körper, aber bei jenen, die es tun, sind die ersten Ergebnisse vielversprechend. Die nächsten Schritte sind größere Studien mit mehr Teilnehmenden und Tests unterschiedlicher Medikamentenkombinationen und Dosierungen. Gegenwärtig ist Brustkrebs, der wiederkehrt, schwer zu eliminieren und trägt weiterhin zu vielen Todesfällen bei. „Gegenwärtig wissen wir einfach nicht, wann oder ob der Krebs bei einer Patientin oder einem Patienten zurückkehren wird – das ist das Problem, das wir lösen wollen.“ Die Arbeit wurde in Nature Medicine veröffentlicht.

Ausblick und Bedeutung – was als Nächstes kommt