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Koffer statt Müll – Japan entdeckt eine skurrile Rettungsidee, während Touristen Städte überfluten

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Mehr als drei Millionen ausländische Touristen besuchten Japan in den Monaten März und April. Gleichzeitig wuchs das Phänomen abgelegter Koffer, weil Müllregeln in vielen Städten verwirrend sind. Touristen werfen alte Gepäckstücke oftmals einfach auf die Straßen, um Platz für Neues zu schaffen. Hotels sehen sich dadurch mit einem wachsenden Problem konfrontiert, das sie kaum lösen können. Doch in Tokio gibt es eine überraschende Wendung: Ein Hotel zeigt, wie man das scheinbar nutzlose Gepäck zu einer grünen Idee machen kann, statt Müll zu erzeugen.

Koffer statt Müll – Japan entdeckt eine skurrile Rettungsidee, während Touristen Städte überfluten

Die Kofferkrise: Warum Touristen Koffer einfach zurücklassen

Gängige Mülltrennregeln und unklare Entsorgungswege führen dazu, dass abgelegte Koffer oft am Straßenrand landen. Die Situation belastet besonders Hotels, die bei steigender Touristenanzahl mit einem Anstieg von Fundkoffern rechnen. In kleineren Hotels taucht im Durchschnitt ein bis zwei Mal pro Monat ein neuer Koffer auf. Manche Koffer sind beschädigt, andere wurden während eines Ausflugs ersetzt. Sie liegen zunächst hinter dem Haus und warten darauf, abgeholt zu werden. Die Entsorgung kostet rund 1000 Yen pro Koffer – eine Belastung für die gesamte Hotelbranche.

Die Kofferkrise: Warum Touristen Koffer einfach zurücklassen

Auf dem Dach des Niwa Tokyo: Eine grüne Rettung aus abgelegten Koffern

Auf dem Dach des Niwa Tokyo, rund 200 Meter von der JR-Suidobashi-Station entfernt, begann Geschäftsführer Satosh i Ebunuma damit, Gemüse und Blumen in Koffern zu ziehen. Die Anlage folgt einem ökologischen Prinzip ohne Dünger und will die geernteten Kräuter später in den Restaurantgerichten verwenden. Als Pflanzkübel dienen die abgelegten Koffer – robust, leicht und transportfreundlich, sofern die Räder funktionieren. 25 Sorten Obst und Gemüse gedeihen dort, darunter Auberginen, Melonen, Tomaten sowie Lemongras, Minze, Spinat und Rosmarin für Fleischgerichte. Die Idee begeistert Gäste und passt angeblich gut ins “very Japanese” Gefühl des Hauses.

Auf dem Dach des Niwa Tokyo: Eine grüne Rettung aus abgelegten Koffern

Wie die Idee funktioniert: Koffer als Beete, ganz im Stil Japans

Der Hotelchef führt vor, wie Koffer als Pflanzgefäße genutzt werden können. Koffer können vertikal oder horizontal angeordnet werden, je nach Wurzellage. Sie sind stabil, leicht und praktisch – solange die Rollen intakt sind. Die ersten 25 Pflanzensorten wurden gesetzt, darunter Auberginen, Melonen und Tomaten; Kräuter für Tees sowie Rosmarin ergänzen das Sortiment. Gäste schätzen die ökologische Idee, die sich harmonisch in das moderne, japanische Erscheinungsbild des Hotels einfügt.

Wie die Idee funktioniert: Koffer als Beete, ganz im Stil Japans

Kosten, Auswirkungen und Zukunftsvisionen der Kofferlösung

Noch immer tauchen in kleinen Hotels ein bis zwei Koffer pro Monat auf. Sie werden entweder gelagert oder bleiben hinter dem Haus, falls niemand sie abholt. Die Entsorgung kostet etwa 1000 Yen pro Koffer – eine Belastung für die Branche, die oft nach kreativen Lösungen sucht. Einige Hoteliers denken darüber nach, aus Koffern Mini-«Uli»-Behausungen für Bienenstöcke zu bauen, andere prüfen, wie man die Koffer für weitere grüne Projekte nutzen kann. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Eine ungewöhnliche, kulturell passende Antwort auf ein modernes Bedürfnis oder Problem – und eine Gelegenheit, Japanisch zu denken und zu handeln.

Kosten, Auswirkungen und Zukunftsvisionen der Kofferlösung