Killende Hitze: Wie extreme Temperaturen ganze Regionen zerstören – und Hunderte bis Tausende Menschen töteten
Stürme, Tsunamis, Erdbeben – Naturkatastrophen haben viele Gesichter. Doch auch Hitze kann tödlich sein, oft unsichtbar, wenn Schutz fehlt. Eine der größten Tragödien der letzten Jahrzehnte brach 2003 in Europa aus, als eine extreme Hitzewelle das Gesundheitssystem belastete und das Risiko von Hitzeschäden stark steigerte. Schätzungen zufolge starben in Europa 2003 rund 72.000 Menschen. Die Hitze vernichtete etwa 10 Prozent der Ernte und kostete der Region rund 1 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts. Diese Zahlen zeigen, dass der Klimawandel extreme Temperaturen zu einer stillen, aber tödlichen Gefahr macht, die Gesellschaften vor neue Herausforderungen stellt.
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Europa 2003: Die Hitze, die Leben kostete und Ernten schwinden ließ
Besonders betroffen waren alleinstehende ältere Menschen sowie Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen. Die Hitze verschlimmerte bestehende Leiden und führte zu Hitzeschlägen. Der Sommer 2003 zeigte deutlich, wie verwundbar Gesellschaften sind, wenn Schutzmaßnahmen fehlen und Prävention vernachlässigt wird. Die wirtschaftlichen Folgen waren erheblich: Rund 10 Prozent der landwirtschaftlichen Ernte gingen verloren und etwa 1 Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts wurden beeinflusst. Diese Ereignisse führten zu einem erneuten Blick auf Klimaanpassung, Frühwarnsysteme und Versorgungsinfrastruktur, um Menschen besser zu schützen.
Russland 2010: Feuer, Rauch und verlassene Dörfer
In der Zentralregion des Landes stiegen die Temperaturen über 40°C. Wald- und Buschbrände wüteten, zerstörten Dörfer und verdunkelten die Luft. Die Rauchfahnen verschlechterten die Luftqualität, und Atemwegserkrankungen sowie Kreislaufprobleme führten zu zusätzlichen Todesfällen. Experten schätzen, dass etwa 56.000 Menschen unter der extremen Wetterlage litten. Die wirtschaftlichen Verluste beliefen sich auf rund 15 Milliarden Dollar, einschließlich Schäden in der Landwirtschaft, an Infrastruktur und Kosten der Brandbekämpfung.
Nordamerika 1988: Dürre, Hitze und Wasserknappheit
Eine ausgedehnte Hitze- und Dürrewelle erfasste weite Teile der USA und Kanadas, stellte die Wasser- und Lebensmittelversorgung unter Stress. Schätzungen sprechen von etwa 17.000 Todesfällen; wirtschaftliche Verluste beliefen sich auf etwa 60 Milliarden Dollar, einschließlich Ernteausfällen und Schäden durch Waldbrände. Diese Episode zeigte deutlich, wie gefährdet Landwirtschaft und Wasserressourcen sind, wenn Temperaturen über längere Zeiträume hoch bleiben.
Griechenland 1987 und Südasiatische Hitze 2015: Zwei Kapitel derselben Gefahr
1987 traf eine außergewöhnliche Hitzewelle Griechenland – die Hitze erhöhte die Sterblichkeit, vor allem bei älteren Menschen; Krankenhäuser waren überlastet. Offizielle Angaben nennen etwa 5.000 Todesopfer. Berichte berichten von Leichen, die in Kühlcontainern gelagert wurden, weil die Bestattungsinfrastruktur überfordert war. Im Juni 2015 stieg die Hitze in Pakistan und Indien auf 45–50°C. Mehr als 5.000 Menschen starben; Millionen litten unter Hitzestress, Dehydrierung und hitzebedingten Krankheiten. Auch in dieser Welle traf die Hitze vor allem die Landwirtschaft; Ernteausfälle verstärkten Armut und Nahrungsmittelknappheit. Der Klimawandel macht solche Extremszenarien wahrscheinlicher. Notwendig sind Frühwarnsysteme, Zugang zu Kühlung und sauberem Wasser, bessere Brandschutzmaßnahmen und der Weg zu erneuerbaren Energien. Hinweis: Abonniere meinen YouTube-Kanal und meinen Zen-Kanal.