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Ist KI schon bewusst oder nur eine Illusion? Beweise sind viel zu begrenzt, um die Frage eindeutig zu klären

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Künstliche Intelligenz (KI) hilft bereits dabei, Probleme in Finanzen, Forschung und Medizin zu lösen. Aber könnte sie ein Bewusstsein entwickeln? Dr. Tom McClelland, Philosoph der Universität Cambridge, hat gewarnt, dass die aktuellen Beweise ‚viel zu begrenzt‘ sind, um diese dystopische Möglichkeit auszuschließen. Laut dem Experten ist die einzig sinnvolle Position in der Frage, ob KI bewusst ist, eine ‚agnostische Haltung‘. Das Hauptproblem sei, dass wir kein ‚tiefes Verständnis‘ davon haben, was etwas bewusst macht, weshalb wir es bei KI auch nicht testen können. ‚Das Best–Case-Szenario ist, dass wir eine intellektuelle Revolution von jeglicher Art eines tragfähigen Bewusstseinstests entfernt sind,‘ erklärte Dr. McClelland. ‚Wenn weder gesunder Menschenverstand noch harte–nüchtern Forschung eine Antwort geben kann, ist die logische Position Agnostizismus. Wir können es nicht wissen – und vielleicht nie.‘ P.S.: Künstliche Intelligenz (KI) hilft bereits dabei, Probleme in Finanzen, Forschung und Medizin. Aber könnte sie wach sein? (im Bild: Terminator Genisys).

Ist KI schon bewusst oder nur eine Illusion? Beweise sind viel zu begrenzt, um die Frage eindeutig zu klären

KI steckt auf dem Weg zur allgemeinen Intelligenz – Milliardeninvestitionen, aber Bewusstsein bleibt unklar

KI-Unternehmen investieren enorme Summen in die Verfolgung von ‚Artificial General Intelligence‘ – dem Punkt, an dem KI in jeder Domäne besser abschneiden kann als Menschen. Doch während sie auf dieses Ziel hinarbeiten, behaupten einige auch, dass zunehmend fortschrittlichere KI ein Bewusstsein entwickeln könnte. Glauben Sie, dass KI bewusst werden könnte? Das könnte die Fähigkeit zur Wahrnehmung bedeuten und selbstbewusst werden. Während diese Idee möglicherweise Visionen tödlicher Roboter heraufbeschwört, argumentiert Dr. McClelland, dass KI diesen Sprung tun könnte, ohne dass wir es überhaupt bemerken, weil es noch keine allgemein anerkannte Theorie des Bewusstseins gibt. Einige Theorien besagen, dass Bewusstsein eine Frage der Verarbeitung von Informationen in der richtigen Weise ist, und dass KI bewusst sein könnte, wenn sie nur die ‚Software‘ eines bewussten Geistes ausführen könnte. Andere argumentieren, dass es inhärent biologisch ist, was bedeutet, dass KI höchstens Bewusstsein imitieren kann. Bis wir herausgefunden haben, welche Seite des Arguments recht hat, haben wir schlicht keine Grundlage, um Bewusstsein in KI zu testen. In einem in der Zeitschrift Mind and Language veröffentlichten Papier behauptet Dr. McClelland, dass beide Seiten der Debatte einen ‚Glaubenssprung‘ machen. Wir können nicht sagen, ob eine KI, wie im Sci‑Fi-Film Ex Machina (im Bild), wirklich bewusste Erfahrungen hat oder ob sie lediglich Bewusstsein simuliert.

KI steckt auf dem Weg zur allgemeinen Intelligenz – Milliardeninvestitionen, aber Bewusstsein bleibt unklar

Wesentliche ethische Fragen wachsen aus der Frage nach Bewusstsein

Ob etwas bewusst ist, verändert radikal die Art der ethischen Fragen, die wir berücksichtigen müssen. Menschen sollt­en sich gegenüber anderen Menschen und Tieren moralisch verhalten, weil Bewusstsein ihnen ‚moralischen Status‘ verleiht. Im Gegensatz dazu haben wir gegenüber leblosen Objekten wie Toastern oder Computern nicht dieselben Werte. ‚Es macht keinen Sinn, sich um das Wohlbefinden eines Toasters zu kümmern, weil der Toaster nichts erlebt,‘ erklärt Dr. McClelland. ‚Also, wenn ich meinen Computer anschreie, muss ich mich wirklich nicht schuldig fühlen. Aber wenn wir am Ende eine bewusste KI haben, könnte sich das alles ändern.‘ Während das den Umgang mit KI zu einem ethischen Albtraum machen könnte, besteht das größere Risiko darin, dass wir AIs als bewusst oder empfindungsfähig betrachten, auch wenn sie es nicht sind. Dr. McClelland erklärte: ‚Wenn du eine emotionale Verbindung zu etwas hast, das darauf beruht, bewusst zu sein, und es ist es nicht, hat das das Potenzial, existentiell toxisch zu sein.‘ Beunruhigend sagt der Philosoph, dass Mitglieder der Öffentlichkeit ihm bereits Briefe geschrieben haben, die von Chatbots ‚beten, dass sie bewusst sind‘. Er fügte hinzu: ‚Wir wollen nicht riskieren, künstliche Wesen, die bewusst sind, zu misshandeln, aber auch nicht unsere Ressourcen darauf verwenden, die ‚Rechte‘ von etwas zu schützen, das nicht bewusster ist als ein Toaster.‘

Wesentliche ethische Fragen wachsen aus der Frage nach Bewusstsein

Transhumanismus und Gedächtnis-Upload

Gehirn- und Gedächtnisaufbewahrung wird von Futuristen, Wissenschaftlern und Science-Fiction-Fans ausgiebig erforscht. Viele sehen es als Teil des ‚Transhumanismus‘. Transhumanismus ist der Glaube, dass der menschliche Körper mit Hilfe von Wissenschaft und Technologie über seine jetzige Form hinaus wachsen kann. Die Praxis des Mind Uploadings wurde von vielen Menschen propagiert, darunter Ray Kurzweil, Leiter der Ingenieursabteilung von Google, der glaubt, dass wir unsere gesamten Gehirne bis 2045 auf Computer hochladen können. Ähnliche Technologien wurden in Science-Fiction-Serien dargestellt, von Netflix’ Altered Carbon bis zur beliebten Serie Black Mirror. Ein weiterer prominenter Futurist, Dr. Michio Kaku, glaubt, dass virtuelle Realität dazu genutzt werden kann, die Persönlichkeiten und Erinnerungen unserer Lieben auch nach ihrem Tod lebendig zu halten. Wissenschaftler und Futuristen haben unterschiedliche Theorien darüber, wie wir das menschliche Gehirn bewahren könnten, von dem Hochladen unserer Erinnerungen in einen Computer bis hin zu Nectome’s hochmodernen Einbalsamierungsprozess, der es Tausende von Jahren intakt halten kann. ‚Stellen Sie sich vor, nach dem Tod mit Ihrem Liebsten sprechen zu können … es ist möglich, wenn ihre Persönlichkeit auf einen Computer als Avatar heruntergeladen wurde, erklärte er.‘ Diese Ideen sind nicht ohne Kritik geblieben. Der Neurowissenschaftler Michael Hendricks von der McGill University sagte dem MIT, diese Technologien seien ein ‚Witz‘. ‚Ich hoffe, zukünftige Menschen sind empört darüber, dass im 21. Jahrhundert die reichsten und komfortabelsten Menschen in der Geschichte ihr Geld und ihre Ressourcen darauf verwendet haben, ewig zu leben – auf Kosten ihrer Nachkommen. Ich meine, es ist ein Witz, oder? Sie sind karikaturhafte Bösewichte,‘ sagte er. Gleichzeitig erklärte der Neurowissenschaftler Miguel Nicolelis, dass solche Technologien nahezu unmöglich seien. ‚Das Gehirn ist nicht berechenbar und kein Ingenieurwesen kann es reproduzieren. Du kannst alle Computer-Chips der Welt haben, und du wirst kein Bewusstsein schaffen.‘

Transhumanismus und Gedächtnis-Upload

Kritische Stimmen aus Wissenschaft und Forschung

Die Debatte wird nicht ohne Kritik geführt. McGill-Neurowissenschaftler Michael Hendricks nannte diese Technologien dem MIT gegenüber ‚einen Witz‘. ‚Ich hoffe, zukünftige Menschen sind empört, dass im 21. Jahrhundert die reichsten und komfortabelsten Menschen in der Geschichte ihr Geld und ihre Ressourcen darauf verwendet haben, ewig zu leben – auf Kosten ihrer Nachkommen. Ich meine, es ist ein Witz, richtig? Sie sind karikaturhafte Bösewichte,‘ sagte er. Zeitgleich erklärte der Neurowissenschaftler Miguel Nicolelis, dass solche Technologien nahezu unmöglich seien. ‚Das Gehirn ist nicht berechenbar und kein Ingenieurwesen kann es reproduzieren. Du kannst alle Computer-Chips der Welt haben, und du wirst kein Bewusstsein schaffen.‘

Kritische Stimmen aus Wissenschaft und Forschung