Haustier-Goldfische verseuchen Minnesota-Seen – Ausgesetzt, wuchern sie zu Giganten – Der Zoo schlägt eine umstrittene Lösung vor
Eine scheinbar absurde, doch brisante Idee: Zookeepers in Minnesota schlagen vor, invasive Goldfische an hungrige Zoo-Tiere zu verfüttern, um die Population zu kontrollieren. Die Initiative wird als „grizzly“ beschrieben. „Frühe Ergebnisse sind vielversprechend“, sagte Kelly Kappen, Ernährungsberaterin am Minnesota Zoo in Apple Valley, wo das Programm getestet wird. Die Geschichte wirft eine provokante Frage auf: Wer darf entscheiden, wie mit einer Art verfahren wird, die aus menschlicher Nachlässigkeit entstanden ist.
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Das Problem vor Lake Cornelia: Goldfische verdrängen einheimische Arten
Seit Jahren wüten Goldfische in US-Gewässern, nachdem sie als Haustiere freigelassen wurden. In Lake Cornelia wurden laut dem Nine Mile Creek Watershed District Tausende Fische freigelassen und verdrängen andere einheimische Arten im See. Goldfische können bis zu vier Pfund schwer werden. Sie stören den Grund des Sees, setzen Phosphor frei, der Algenblüten ankurbelt und das Wasser trübt.
Die Lösung: Füttern statt Wegwerfen – Goldfische als Futter für Zoobewohner
Die neue Kooperation zwischen Nine Mile Creek und dem Minnesota Zoo zielt darauf ab, geerntete Fische – darunter Goldfische aus Lake Cornelia und Karpfen aus Minnesota-Flüssen – als Futter für Zoobewohner zu verwenden. „Wir arbeiten mit einer begrenzten Anzahl von Partnern, um sichere Lebensmittelhandhabung zu gewährleisten, und die Aufnahme in Diäten wird sorgfältig geprüft“, sagte Kappen. „Viele Tiere sind misstrauisch gegenüber neuen Lebensmitteln, daher sind wiederholte Einführung notwendig.“ Erste Beobachtungen zeigen: Braunbären mögen die Karpfen, Seelöwen probieren die Goldfische vorsichtig, und Flussotter haben beides getestet. Wir lernen noch, was am besten funktioniert.
Ausbreitung in weiteren Bundesstaaten – eine Warnung
Außerhalb von Minnesota zeigen sich ähnliche Probleme: In Colorado, Nevada und Pennsylvania wurden Goldfisch-Vorkommen gemeldet; Beamte des US-Fisch- und Wildtierdienstes bargen in Erie einen massiven ‚Megalodon‘-Goldfisch aus einem Teich. Behörden vermuteten, dass das Tier bis zu zwei Jahre mit Fischen unterwegs gewesen sein könnte. „Jemand hat es freigelassen, in der Annahme, er täte etwas Gutes“, erklärten die Beamten. „Stattdessen entstand ein invasives Problem, das Jahrzehnte andauern kann.“ Die Geschichte mahnt: Umweltvorsicht und verantwortungsvolle Tierhaltung sind dringend erforderlich.