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Götterenergie: Haben die alten Ägypter Elektrizität gekannt – wirklich?

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Im Halbdunkel tiefer Schächte und enger Korridore ägyptischer Pyramiden, an Wänden, die nie Sonnenlicht sahen, hinterließen die Meister eine Frage, die Wissenschaftler Jahrtausende später zu beantworten versuchen. Die Geschichte wird von REN TV erzählt. Die Wandmalerei im Hathor-Tempel nahe dem Nil erinnert an eine moderne Gasentladungslampe. Könnte es sein, dass die alten Ägypter Elektrizität beherrscht haben, lange vor Thomas Edison? Die Frage begleitet archäologische Debatten und fasziniert die Öffentlichkeit.

Götterenergie: Haben die alten Ägypter Elektrizität gekannt – wirklich?

Hathor-Tempel: Die Wanddarstellung einer scheinbaren Lampe

Der Hathor-Tempel wurde im 19. Jahrhundert durch den Archäologen Johannes Dümichen entdeckt. Basreliefs im unteren Tempelbereich stellten Wissenschaftler vor viele Fragen. Besonders eine Figur mit erhobenen Händen, die zwei Messer hält, wird unterschiedlich interpretiert: Manche sehen darin eine Warnung vor Hochspannung. Österreichische Schriftsteller Peter Krass und Reinhard Habek wiesen in ihrem Buch „Licht für den Pharao“ auf dieses Phänomen hin. Zusammen mit dem mechanischen Ingenieur Walter Garm entwickelten sie ein funktionierendes Modell einer Glühbirne, das sich an dem Tempelbild orientierte. Ihre These: Das Fehlen von Rußspuren könnte auf elektrisches Licht hindeuten, weil herkömmliche Beleuchtung Rauch und Staub hinterlässt. Die Wissenschaft reagierte skeptisch. Experten verwiesen darauf, dass Unterschiede in der Zusammensetzung von Ölen und Fackeln plausible Erklärungen für das Fehlen signifikanter Brandspuren liefern könnten, ohne Elektrizität zu benötigen.

Hathor-Tempel: Die Wanddarstellung einer scheinbaren Lampe

Bagdad-Batterien: frühe Akkumulatoren oder Legende?

Eine weitere Debatte dreht sich um die sogenannten Bagdad-Batterien – Gefäße aus der Region des heutigen Irak, die wie kleine Töpfe mit Metallteilen im Inneren aussehen. Forscher vermuten, dass sie primitive Batterien gewesen sein könnten, die durch chemische Reaktionen Strom erzeugten. 1936 entdeckte der deutsche Archäologe Wilhelm König einen solchen Fund. Um die Hypothese zu testen, führten amerikanische Wissenschaftler ein Experiment durch: Sie füllten ein ähnliches Gefäß mit Säure und schlossen es an Elektroden an. Das Ergebnis war eine geringe Spannung – etwa ein Volt. Kritiker betonen, dass eine solche Lösung unpraktisch wäre, um große Räume zu beleuchten: Man bräuchte eine enorme Anzahl solcher Gefäße, um auch nur eine Glühbirne zu versorgen.

Bagdad-Batterien: frühe Akkumulatoren oder Legende?

Die Debatte: Realität oder Symbolik?

Die Debatte spaltet sich: Befürworter der Theorie beharren darauf, dass es in der Vergangenheit fortschrittliche Technologien gegeben haben könnte. Skeptiker bleiben bei konventionellen Erklärungen und sehen die Beobachtungen durch bekannte Prinzipien erklärt. Unstrittig ist, dass die Darstellung im Hathor-Tempel nicht als technischer Bauplan gilt. Die Mehrheit der Historiker sieht in ihr Symbole religiöser Rituale, nicht in Ingenieurszeichnungen.

Die Debatte: Realität oder Symbolik?

Offene Fragen und Blick nach vorn

Bis heute liefert die Wissenschaft keine eindeutige Antwort darauf, wie solche Phänomene entstanden sind und welche Rolle sie in der Entwicklung der Zivilisation spielten. Die Fragen bleiben offen – auf Antworten warten zukünftige Generationen von Forschern. Die Geschichte erinnert daran, dass menschliche Neugier oft weitergeht als etablierte Erklärungen – und dass Vergangenes uns auch heute noch herausfordert, neu zu denken.

Offene Fragen und Blick nach vorn