Gigantische Spiegel im All: Nacht wird zum Tag – Forscher warnen vor katastrophalen Folgen
Eine US-Firma namens Reflect Orbital plant im kommenden Frühjahr den Start des ersten gigantischen Spiegels in die Erdumlaufbahn. Ziel ist es, die Nacht hell wie Tag zu machen. Die Konstruktion misst 18×18 Meter und soll eine Helligkeit erzeugen, die stärker ist als das Licht des Vollmonds. Die ersten Spiegel könnten bald erscheinen, und bis zum Ende des Jahrzehnts soll es fast 4.000 ähnliche Geräte geben. Das Unternehmen präsentiert das Vorhaben als rein kommerziell: Auf Wunsch kann das Licht dorthin gelenkt werden, wo Licht gebraucht wird – von Straßen über Minen bis zu landwirtschaftlichen Flächen.
             
        
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Was der Plan bedeutet: Funktionsweise und Ziele
Die Spiegel würden Sonnenlicht bündeln und gezielt auf festgelegte Flächen richten. So könnte sich das Nachtbild schneller aufhellen, wann immer der Auftraggeber es wünscht. Der kommerzielle Charakter: Kunden wählen, wohin das reflektierte Licht fließen soll – Städte, Minen oder Felder – und die Spiegel steuern das Licht entsprechend.
                
            
Ökologische und gesellschaftliche Folgen
Experten warnen vor erhöhter Lichtverschmutzung, die das nächtliche Dunkel verdrängt. Viele Tiere und Pflanzen richten ihr Verhalten nach Tag-Nacht-Zyklen aus; zu viel künstliches Licht kann diese Zyklen stören. Der Mangel an echter Dunkelheit könnte ganze Ökosysteme erheblich beeinträchtigen.
                
            
Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
Obwohl Entwickler ein sanftes Licht versprechen, besteht die Gefahr, dass dauerhaftes Licht den zirkadianen Rhythmus des Menschen stört. Dies könnte das allgemeine Wohlbefinden senken und zu Schlafproblemen, Konzentrationsstörungen oder anderen Gesundheitsproblemen beitragen. Besonders in hohen Breiten, wo der Winter ohnehin dunkel ist, könnten die Auswirkungen stärker spürbar sein.
                
            
Rechtliche Grauzonen und technische Hürden
Gegenwärtiges Recht kennt keine konkreten Normen, die solche Vorhaben regeln. Der private Sektor könnte dominieren, ohne dass der Naturschutz ausreichend geschützt wird. Alexander Zheleznyakov, Akademiemitglied der Russischen Akademie der Kosmonautik, hob mehrere technische Schwierigkeiten hervor: Der Aufbau und Betrieb einer großen Flotte von Spiegel-Satelliten ist extrem komplex, mit Ausfallrisiken und instabiler Systemleistung. Selbst bei einer erfolgreichen Umsetzung bleiben Fragen zur langfristigen Ökologie und zur Gesundheit der Menschheit offen.
                 
            
