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Eine Stadt aus Glasblasen: NASA plant, Astronauten im Mondstaub zu wohnen – selbstheilendes Glas, das die Erde übertrifft

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NASA hat Pläne vorgestellt, Astronauten auf dem Mond in großen, transparenten Glasblasen zu beherbergen. Die Blasen würden vor Ort aus lunarem Glas hergestellt, einem Bestandteil des Mondregoliths neben Gestein und Mineralien. Ein sogenannter 'smart microwave furnace' soll das Material schmelzen und zu einer durchsichtigen Hülle formen. Die Idee stammt von dem Raumfahrt-Architekturbüro Skyeports, das bereits Demonstrationskugeln aus Mondstaub gebaut hat – diese messern nur wenige Zentimeter, das Ziel ist eine Ausdehnung auf Hundert- bis Tausendfaches, bis hin zu bewohnbaren Strukturen. Die Vision umfasst Glasblasen, die durch Brücken verbunden werden könnten, und sogar den Orbit erreichen könnten, während die Kosten schwerer Materialtransporte zur Mondoberfläche spürbar sinken.

Eine Stadt aus Glasblasen: NASA plant, Astronauten im Mondstaub zu wohnen – selbstheilendes Glas, das die Erde übertrifft

Was steckt hinter der Idee? Aus Mondstaub wird Glas – und damit Heimat

Mondglas ist eine Komponente des Moon regolith und existiert neben Gestein und Mineralfragmenten. Silikate machen laut den Forschungen bis zu 60 Prozent des Mondstaubs aus, was Skyeports auf die Idee brachte, Glas synthetisch zu nutzen. Eine besondere Glasart aus Polymeren soll sich nach Bruchstellen durch Mikrometeoriten oder Mondbeben selbst reorganisieren. Innenausstattungen könnten durch 3D-Druck aus Mondmaterialien gefertigt werden. Zusätzlich könnten Solarzellen die Struktur eigenständig mit Energie versorgen. Dr. Martin Bermudez träumt von Städten aus Glaskugeln, die durch Glassbrücken verbunden sind – vielleicht sogar im Orbit.

Was steckt hinter der Idee? Aus Mondstaub wird Glas – und damit Heimat

So funktioniert der Bauprozess: Aus Mondstaub wird eine Sphäre

Mondstaub wird vor Ort gesammelt und zu Glas geschmolzen, wobei ein 'smart microwave furnace' verwendet wird. Das geschmolzene Glas wird dann zu konzentrischen Blasen geblasen, aus denen eine große, durchsichtige Hülle entsteht. Die Blasenform wird gewählt, weil sie bei gleichmäßiger Druckverteilung besonders stabil ist. Für zusätzliche Festigkeit werden Metalle wie Titan, Magnesium und Kalzium eingemischt. Innenräume könnten per 3D-Druck aus Mondmaterial gestaltet werden. Die Technik sieht zudem mehrschichtige Blasen vor, die ein Warmluft- bzw. Kälteschichtverhältnis erzeugen, um Kondensation, Pflanzenanbau und Sauerstoffproduktion zu ermöglichen. Tests der Blastechnik finden zunächst in einer Thermo-Vakuum-Kammer im Januar statt, gefolgt von Mikrogravitätsversuchen, dem Einsatz auf der ISS und späteren Mondversuchen.

So funktioniert der Bauprozess: Aus Mondstaub wird eine Sphäre

Warum das Projekt jetzt wichtig ist: Vorteile, Tests und Zeitplan

Das in-situ-Bauprinzip ist attraktiv, weil der Transport schwerer Baumaterialien zur Mondoberfläche extrem teuer ist. Das Konzept wird im NASA Innovative Advanced Concepts (NIAC)-Programm untersucht, das Projekte fördert, die das Potenzial haben, die Luft- und Raumfahrt grundlegend zu verändern. Eine Glasstruktur könnte außerdem den Astronauten mental zugutekommen, da Transparenz und Ausblick das Wohlbefinden stärken könnten. 3D-Druck und lokale Materialien ermöglichen eine längere Mondpräsenz, während mehrschichtige Blasen Kondensation ermöglichen und so Vegetation, Sauerstoffproduktion und Energieerzeugung unterstützen könnten. Der Blastechnik-Plan wird in einem Testprogram in der nahen Zukunft weiter untersucht und könnte in den nächsten Jahren am ISS und schließlich auf dem Mond erprobt werden. Artemis-Programme zeigen eine beschleunigte Richtung: NASA plant, Menschen in die Mondkolonie zurückzubringen, möglicherweise schon in den nächsten fünf Jahren, wobei Artemis III 2027 vorgesehen ist und von einer Art Dorf auf dem Mond bis 2035 die Rede ist.

Warum das Projekt jetzt wichtig ist: Vorteile, Tests und Zeitplan