Eine 96.000 Quadratkilometer-Lücke: Großbritannien baut eine Drohnen-Mauer gegen Russland
Großbritannien plant eine 'Drohnen-Mauer', um NATO und der Ukraine gegen Russland zu schützen. Die neuen, kostengünstigen britisch hergestellten Drohnen wurden in Zusammenarbeit mit der Ukraine entwickelt, während sich das Bündnis darauf vorbereitet, die Ostflanke gegen Drohnen- und Luftangriffe zu schützen. Doch es gibt ein zentrales Hindernis: Ungarn, einer der engsten Verbündeten Russlands innerhalb der NATO, wird nicht teilnehmen. Ohne Ungarn würde sich mitten im Drohnen-Wall eine Lücke von 96.000 Quadratkilometern auftun.
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Codename Octobus: UK und Ukraine bauen Drohnen in eigener Fertigung
Codename Octobus – der Plan sieht vor, Drohnen in britischen Fabriken innerhalb weniger Wochen zu bauen und sie dann einzusetzen, um russische Aggression abzuschrecken. Großbritannien und die Ukraine werden die Drohnen in Großbritannien herstellen und in Massenproduktion Tausende an die Ukraine liefern, um sie zu verteidigen. In einem beispiellosen Abkommen werden Großbritannien und die Ukraine gemeinschaftlich das geistige Eigentum an den Drohnen besitzen, was deren Einsatz auch in NATO-Ländern ermöglichen würde. Langfristig könnte das System sogar als Raketenabwehrsystem im Vereinigten Königreich genutzt werden, um militärische Standorte und nationale Infrastruktur zu schützen.
Gekrönt von Alarm, Angriffen und Reaktionen: Die Ostflanke wird zum Prüfstein
Kyiv erlebte in der Nacht einen massiven Drohnen- und Raketenangriff – laut Berichten eine der heftigsten Attacken seit Kriegsausbruch. Schätzungsweise 500 Drohnen und 40 Raketen bombardierten die Hauptstadt und umliegende Gebiete; mindestens vier Menschen starben, darunter ein 12-jähriges Mädchen, und Dutzende wurden verletzt. Polen setzte Jets ein, um die eigene Luft zu schützen, während Russland zuvor Schutzmaßnahmen über dem westlichen Ukraine-Gebiet verstärkt hatte. NATO-Jets wurden nach Polen entsandt, um Verbündete zu unterstützen. Am Freitag diskutierten sieben EU-Mitgliedstaaten – Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Bulgarien – über den Bau der Drohnen-Wall in einem gemeinsamen Treffen.
Hungers Geheimnis und die Maginot-Linie im Himmel
Ungarn nahm nicht an dem Drohnen-Wall teil, trotz der gemeinsamen Grenze zur Ukraine; Premier Viktor Orbán rückt näher an Moskau. Experten warnen, dass ohne Ungarn der EU-Drohnen-Wall zu einer Maginot-Linie im Himmel würde. Jessica Berlin, Senior Fellow am Centre for European Policy Analysis, sagte: "Ohne Ungarn wäre der EU-Drohnen-Wall effectively eine Maginot-Linie im Himmel. Der vorgeschlagene Drohnen-Wall wäre zwar eine zusätzliche Komponente der europäischen Luftverteidigung, ersetzt aber keine umfassende Strategie gegen Russland." Sie warnte, dass Milliarden in eine Drohnen-Mauer investiert würden, ohne der Ukraine ausreichende Unterstützung zu bieten oder Russlands wirtschaftlichen Krieg zu treffen – eine mögliche strategische Kapitulation.