Die tödliche Legende der Pyramiden: Gab es wirklich Fallen – oder ist das nur Unterhaltung aus Film und Spiel?
Archäologen zerstreuen das Vorurteil von versteckten Fallen in den ägyptischen Pyramiden. Es gibt keine verlässlichen Belege für geheime Schächte, Stachelfallen oder hängende Netze – wie sie in Filmen wie Indiana Jones oder in Tomb-Raider-Spielen gezeigt werden. Stattdessen schützten die Baumeister die Grabkammern mit der gigantischen Struktur selbst. Nach der Bestattung wurden Passagen oft mit Steinblöcken verschlossen, und manche Korridore endeten in Sackgassen, um Einbrecher zu verwirren.
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Fakten statt Fiktion: Warum es keine archäologischen Fallen gibt
Laut Reg Clarke, Experte für den Schutz antiker Gräber, gibt es keinerlei echte Belege für raffinierte Fallen.
Der eigentliche Schutz: Bauwerk statt Falle
Der Hauptschutz bestand in der massiven Bauweise der Pyramiden, in der Verwendung großer, widerstandsfähiger Materialien. Nach der Bestattung wurden Gänge durch Steinblöcke verschlossen, und einige Korridore führten in Sackgassen, um Eindringlinge zu verwirren.
Realität der Plünderungen: Khufu, Tal der Könige und Tutanchamun
Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen wurden viele Gräber bereits in der Antike oder im Mittelalter geplündert. Die Große Pyramide von Khufu erlitt wiederholte Angriffe von Plünderern. Um die Territorien besser zu kontrollieren, wurden später unterirdische Grabkammern im Tal der Könige errichtet – doch auch dort ging der Großteil der Grabkammern verloren, mit der Ausnahme des Grabes Tutanchamuns.
Moderne Forschung: Mythos vs. Geschichte
Moderne Forschungen bestätigen, dass die Vorstellung von listigen Fallen in Pyramiden eher Teil der zeitgenössischen Unterhaltungskultur ist. Sie spiegelt nicht die historischen Realitäten der alten Ägypter wider. Die Erkenntnis hilft, Mythos und Geschichte zu unterscheiden – und erinnert daran, wie kulturelle Vorstellungen unser Bild der Antike formen.