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Die schönste Corvette der Geschichte, die nie aus dem Konzeptstadium herauskam – mit einem Rotary-Motor, der nie Serienreife erreichte

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Wie klingt eine Mid-Engine Corvette mit einem Wankel-Rotary-Antrieb? Zwei große Ideen, die gut zusammenpassen könnten – und GM ließ diesen Gedanken in einer Serie namens Retro Rides anklingen. In den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren begann Chevrolet im Rahmen des Experimental Research Vehicle-Programms, verschiedene Powertrains und Layouts zu erforschen. Unter ihnen der mittig montierte XP882 Four Rotor Corvette sowie der kompaktere XP-987GT Two Rotor Corvette. Der Wankel-Ansatz legte zunächst mehr Wert auf Handling als auf rohe Leistung und kombinierte das mit einem auffälligen Gullwing-Design und einem minimalistischen digitalen Armaturenbrett. Das Ganze war seiner Zeit weit voraus – blieb aber letztlich im Konzeptstadium.

Die schönste Corvette der Geschichte, die nie aus dem Konzeptstadium herauskam – mit einem Rotary-Motor, der nie Serienreife erreichte

XP882 Four Rotor Corvette und XP-987GT: Zwei Mittelmotorkonzepte aus dem Experimental Research Vehicle-Programm

Der XP882 setzte auf einen Vier-Rotor-Wankelmotor, der mehr auf Fahreigenschaften als auf rohe Power ausgerichtet war; der XP-987GT war ein kleiner, zweirotiger Prototyp. Beide Konzepte boten atemberaubende Linien, Gullwing-Türen und ein reduziertes Digital-Cockpit. Sie waren ihrer Zeit voraus und blieben letztlich Konzepte.

XP882 Four Rotor Corvette und XP-987GT: Zwei Mittelmotorkonzepte aus dem Experimental Research Vehicle-Programm

Vom Rotary zur Aerovette: 6,6-Liter-V8 hinter dem Fahrer (1976)

Schließlich verzichtete man auf die Rotary-Technik, und Design-Legende Bill Mitchell holte die Styling-Ideen aus dem Archiv. Er platzierte einen 6,6-Liter-V8 hinter dem Fahrer – die Aerovette war geboren (1976). Die Proportionen wurden neu gesetzt: Die Haube wurde gekürzt, das Heck verlängert – eine ausgewogene, ikonische Silhouette, die viele als perfekte Balance von Form und Technik beschreiben. Zuvor hatte Zora Arkus-Duntov das Rotary-Mittelmotor-Konzept vorgeschlagen, gab es jedoch 1975 auf, als er GM verließ.

Vom Rotary zur Aerovette: 6,6-Liter-V8 hinter dem Fahrer (1976)

Showrooms, Spekulationen und der lange Weg bis zum C8 (2019)

Auf Autoshows löste der Aerovette Spekulationen darüber aus, ob Corvette jemals den Motor aus dem Frontbereich in die Mitte verlegen würde. Diese Diskussionen hielten sich über Jahrzehnte, bis der mittelmotorische C8 im Jahr 2019 debütierte. Für Sportwagenliebhaber und Technikfreaks gibt es Argumente, dass Aerovette Ferrari 308 (1976) und Dino 246 in Punkto Balance und Design überragt hätte – dank der kompakten Rotary-Idee. Aus heutiger Sicht hätten Mid-Engine-Layouts zweifellos besondere Qualitäten in sich getragen; Arkus-Duntovs früheres Konzept hätte eine ikonische Ergänzung zur Corvette-Geschichte darstellen können.

Showrooms, Spekulationen und der lange Weg bis zum C8 (2019)

Persönliche Perspektive des Autors: Warten, Faszination und Erkenntnis

Aus der Sicht eines Ferrari-308-Superfans und eines Liebhabers des Rotary-Motors wäre das ursprüngliche Aerovette-Konzept eine absolute Krönung der Corvette gewesen. Nach mehr als vier Jahrzehnten des Wartens auf eine Mittelmotor-Corvette hatte der Autor sich schließlich zu einem Befürworter des Frontmotor-Konzepts entwickelt. Die C7 Corvette GS gilt heute als persönlicher Höhepunkt. Auch wenn GM die Mittelmotor-Ära schließlich eingeführt hat, bleibt der Aerovette eine Quelle der Fantasie. Ich werde ihn immer haben, um mir vorzustellen, was hätte sein können.

Persönliche Perspektive des Autors: Warten, Faszination und Erkenntnis