China wird das KI-Rennen gewinnen – während die USA in der Energiefrage ins Hintertreffen geraten
Der CEO von Nvidia, dem KI‑Liebling der Branche, hat eine scharfe Prognose darüber abgegeben, wer den globalen KI‑Markt dominieren wird. „China wird das KI‑Rennen gewinnen“, sagte Jensen Huang dem Financial Times am Mittwoch. Der Grund, laut Huang, sei die Regulierung der USA, insbesondere neue staatliche KI‑Regeln, die seiner Ansicht nach zu „50 neuen Regelungen“ führen könnten. Es gibt jedoch keine bundesweite KI‑Regulierung in den USA, und Trumps AI Action Plan fokussiert sich auf Deregulierung. In Abwesenheit einer bundesweiten Aufsicht haben einige Bundesstaaten, wie Kalifornien, eigenständig Maßnahmen ergriffen. Unterdessen hat China 2023 seine erste nationale KI‑Regulierung eingeführt und kürzlich begonnen, neue Kennzeichnungsregeln für KI‑generierte Inhalte umzusetzen. Mit anderen Worten: Es ist schwer zu sagen, worauf Huang hinauswill. Huang gehört wie viele andere in der KI‑Branche zu der Gruppe von Stimmen, die sich auch Sorgen um den Energiebedarf machen. KI verbraucht enorm viel Energie, was zu Belastungen in den Gemeinden führt, in denen Rechenzentren stehen, und viele befürchten, dass einer der größten potenziellen Engpässe der KI‑Entwicklung die Stromversorgung sein könnte. Huang hat sich aus diesem Grund an das Energieministerium gewandt. Letzte Woche kündigte Nvidia an, dass das Unternehmen sieben gigantische KI‑Supercomputer für das Ministerium bauen werde. Nachdem die Ankündigung veröffentlicht wurde, erklärte Huang, dass er „so dankbar bin, dass Präsident Trump pro‑Energie ist“, und fügte hinzu, dass dies der Weg „ist, um das KI‑Rennen oder um jeden industriellen Wettlauf zu gewinnen“.
Regulierung, Regulierungskultur und geopolitische Spannungen – warum Huang China vorne sieht
Huang, wie viele andere in der KI‑Branche, macht sich auch Sorgen um Energie. Die KI hat einen monströsen Energiebedarf, der zu Belastungen in den Gemeinden führen kann, in denen Rechenzentren stehen, und viele befürchten, dass einer der größten potenziellen Engpässe der KI‑Fortschritte die Stromversorgung ist. Huang hat sich dieser Sorge zufolge an das Department of Energy gewandt – vermutlich aus genau diesem Grund. Letzte Woche kündigte Nvidia an, dass es sieben gigantische KI‑Supercomputer für das Ministerium bauen wird. Nach der Ankündigung erklärte Huang, dass er „so dankbar bin, dass Präsident Trump pro‑Energie ist“, und dass dies der Weg „ist, um das KI‑Rennen oder um jeden industriellen Wettlauf zu gewinnen“. Ein weiterer Grund für seine Einschätzung, dass China die USA im KI‑Rennen überholen könnte, sind Chinas Energie‑Subventionen für Rechenzentren, die Berichten zufolge Chinas boomende heimische Chipindustrie gestärkt haben. „Power is free“, sagte Huang dem FT. Laut eines Berichts der Financial Times haben Chinas gestiegene Subventionen geholfen, die Energiekosten von Rechenzentren um bis zu 50 Prozent zu senken. Nur Rechenzentren, die inländische Chips verwenden, qualifizieren sich für die Subventionen, so der Bericht. China kann die Energie‑Subventionen bereitstellen, weil es ein viel größerer und effizienterer Stromnetz besitzt als die Vereinigten Staaten. Experten zufolge ist das chinesische Netz bereit für das KI‑Wachstum. Viel davon hängt von Chinas schnellerem Ausbau erneuerbarer Energien ab. Im Mai 2025 installierte China genügend Windturbinen und Solarpanels, um so viel Strom zu erzeugen wie ganz Polen zusammen. Im Jahr 2024 machten Chinas Wind‑ und Solarenergieprojekte mehr als die Hälfte des weltweiten Zuwachses aus. Gleichzeitig führt die Trump‑Administration einen Krieg gegen saubere Energie. In dem Bestreben, „drill, baby drill“ zu verfolgen, hat sie Milliarden sauberer Energieprojekte gestrichen und einen unsinnigen Krieg gegen Windkraft geführt.
Energie, Subventionen und Netz – der unsichtbare Treibstoff des KI‑Rennens
Huang bewegt sich zwischen den beiden Ländern auf einem heiklen Drahtseil. Als amerikanisches Unternehmen braucht Nvidia die Unterstützung der Trump‑Administration, um seinen rasanten Aufstieg fortzusetzen, der dem Unternehmen zuletzt eine Marktkapitalisierung von 5 Billionen Dollar bescherte. Auf der anderen Seite war China lange Zeit einer der bedeutendsten Märkte für Nvidia, da Nvidia‑Chips den chinesischen Chipmarkt stark beeinflussten. Mit Pekings Bestreben, seine KI‑Industrie von der amerikanischen Technologie zu entkoppeln, ist die Zukunft dieser Dominanz ungewiss. Huangs Kommentare kamen eine Woche nachdem Trump Xi Jinping in Südkorea getroffen hatte. Vor dem Treffen sagte Huang, dass er sehr bald nach Südkorea fliegen werde, um den Präsidenten zu treffen, gab aber nicht an, ob er am Treffen teilnehmen würde. Trump, während seines Fluges nach Südkorea, insinuierte, dass er im Treffen den Verkauf von Nvidia‑Blackwell‑Chips an China besprechen wolle. Doch im Treffen am Donnerstag sagte Trump Reportern, dass das Thema des Verkaufs von Nvidia‑Chips der Blackwell‑Reihe an China nicht zur Sprache kam. Am Dienstag erklärte White House‑Sprecherin Karoline Leavitt, dass die Trump‑Administration derzeit nicht daran interessiert sei, die Chips an China zu verkaufen, und beendete damit die Spekulationen vorerst. Huang navigiert ein empfindliches Gleichgewicht zwischen beiden Ländern. Als US‑Unternehmen braucht Nvidia die Unterstützung der Trump‑Administration, um seinen rasanten Aufstieg fortzusetzen, der dem Unternehmen letzte Woche die erste Marktbewertung von 5 Billionen Dollar beschert hat. Auf der anderen Seite ist China (oder war zumindest lange Zeit) einer der bedeutendsten Märkte für Nvidia, da Nvidia‑Chips den chinesischen Chipmarkt stark kontrollierten. Mit Pekings Bestreben, seine KI‑Industrie von der amerikanischen Technologie zu entkoppeln, ist die Zukunft dieser Dominanz ungewiss.