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64 Kilometer, 4.600 Meter Höhe: Die Todesstraße der Yungas – eine der gefährlichsten Routen der Welt

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Auf über 4.600 Metern über dem Meeresspiegel öffnet sich eine der legendärsten, zugleich furchterregendsten Straßen Südamerikas: Die Yungas-Straße. 64 Kilometer lang verbindet sie La Paz mit dem feuchten Dschungel der Region Yungas. Der Höhenunterschied beträgt rund drei Kilometer und macht jeden Meter zu einer Prüfung von Mut, Konzentration – und manchmal auch Glück. Der Name der Straße setzte sich erst 1999 offiziell durch, nach schweren Unfällen, darunter der Tod von acht israelischen Touristen.

64 Kilometer, 4.600 Meter Höhe: Die Todesstraße der Yungas – eine der gefährlichsten Routen der Welt

Wie sie entstanden ist: Bau durch Kriegsgefangene und der blutige Preis

Die Straße wurde in den 1930er Jahren von paraguayischen Kriegsgefangenen nach dem Chaco-Krieg angelegt. Die Gefangenen wurden gezwungen, den Pass durch die schwer zu überwindenden Anden zu schneiden. Jeder Meter der Strecke wurde dem Berg entrissen, und der Preis war hoch. Schätzungen zufolge starben während des Baus zwischen 600 und mehreren Tausend Menschen. Der Begriff „Todesstraße“ setzte sich erst 1999 durch — nach mehreren Unglücken, darunter eines am 24. Juli 1983, als ein Bus mit mehr als hundert Passagieren von einer Klippe stürzte.

Wie sie entstanden ist: Bau durch Kriegsgefangene und der blutige Preis

Heute: Ein riskanter Tanz mit Wind und Wasser

Der Weg ist praktisch ungeschützt. Besonders beängstigend ist der Abschnitt, wo sich links der Felswand der Abgrund auftut. Die engsten Stellen sind nur rund drei Meter breit; Gegenverkehr ist trotzdem möglich. Das Wetter ist unberechenbar: dichter Nebel kann in Minuten die Sicht auf Null senken; heftige Regenfälle verwandeln den Lehmboden in eine glitschige Brühe; Felsstürze verwandeln sich in Wasserfälle, die die Fahrbahn überspülen. Aus diesem Grund verlieren Autos leicht den Halt, selbst bei langsamer Fahrt.

Heute: Ein riskanter Tanz mit Wind und Wasser

Eine merkwürdige Logik: Linksverkehr trotz Bolivien

Bolivien fährt rechts – doch die Todesstraße verläuft mit Linksverkehr. Die ursprüngliche Absicht war, dass der am Rand des Abgrunds sitzende Fahrer besser kontrollieren kann. Bei Begegnungen galt das Prinzip des ‚Aufsteigenden‘: Wer bergauf fuhr, hatte Vorfahrt, weil das Bremsen bergab besonders riskant ist. Die Regeln helfen in der Theorie, doch in der Praxis bleibt jede Gegenverkehrssituation riskant.

Eine merkwürdige Logik: Linksverkehr trotz Bolivien