40 Tage im Dschungel: Eine Mutter, vier Kinder und der Absturz über Kolumbien
Eine Mutter namens Magdalena Mukutuvi floh mit ihren vier Kindern vor Banditen, die ihr Dorf überfallen hatten. Die Reise ging von Kolumbien nach Brasilien, um zu ihrem Mann zu gelangen. An Bord des sechssitzigen Flugzeugs waren insgesamt sieben Personen: zwei Piloten, Magdalena und ihre vier Kinder. Kurz nach dem Start fiel der einzige Motor aus. Das Flugzeug stürzte in den kolumbianischen Dschungel nahe dem Fluss Apaporis. Die Alarmierung der Flugsicherung blieb nicht unbeantwortet: Eine Spezialeinheit begann sofort mit der Suche nach dem Wrack.
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Flug nach Brasilien und der Absturz
Magdalena floh mit ihren Kindern vor den Angreifern aus ihrem Dorf und hoffte, in Brasilien einen sicheren Ort zu finden, um wieder mit ihrem Mann zusammenzuleben. Das Flugzeug war ein kleines Sechsbetten-Modell; insgesamt saßen sieben Menschen an Bord: zwei Piloten, Magdalena und ihre vier Kinder. Kurz nach dem Start versagte der einzige Motor. Die Piloten sendeten SOS, und eine Spezialeinheit wurde sofort auf die Suche geschickt. Das Wrack lag im Dschungel nahe dem Fluss Apaporis. Die Leichen der beiden Piloten und von Magdalena wurden gefunden; die vier Kinder fehlten.
Die vergebliche Suche und die ersten Spuren der Hoffnung
Nach 14 Tagen fanden Rettungskräfte das Flugzeug. Die Leichen von zwei Piloten und von Magdalena lagen im Wrack; die vier Kinder fehlten. Neben dem Wrack fanden die Suchenden Windeln und Obstreste – es war klar, dass die Kinder überlebt hatten und sich in den Dschungel begeben hatten. Eine Suchtruppe wurde organisiert: 15 Soldaten, 200 Freiwillige und 10 Hunde. Der Suchchef Pedro Sánchez sagte: „Wenn die Kinder tot wären, hätten wir sie längst gefunden. Aber sie bewegen sich weiter durch den Dschungel.“ Die Suche verlief weiter, auch wenn die Kinder ständig in Bewegung waren – „eine Nadel im Heuhaufen war leichter zu finden als die Kinder im Dschungel.“
Überleben im Dschungel: Uitoto-Wissen, Mut und Überlebenskunst
Die Familie Mukutuvi gehört dem Uitoto-Volk an. Von klein auf lernten die Kinder Jagen, Angeln und Sammeln; sie wussten, wie man essbare Pilze und Beeren erkennt. Sie schliefen in Bäumen, suchten Rastplätze im Dickicht und bauten sich Schlaf- und Ruheplätze in der Wildnis. Die älteste Schwester Leslie holte Wasser aus dem Fluss und versorgte alle. Obwohl die Suchtrupps riefen, hatten sie Angst zu reagieren, weil ihre Mutter sie vor Banditen warnte. Mehrfach gingen Rettungskräfte an ihnen vorbei, ohne sie zu sehen, weil die Kinder hinter Bäumen und Pflanzen verborgen blieben. Ein aus dem Suchtrupp entflohener Hund blieb mehrere Tage bei ihnen und verschwand später wieder.
Rettung und Wiedersehen: Die Kinder überleben trotz allem
Am 9. Juni entdeckte die Suchtruppe Spuren der Kinder im Dschungel. Die Spuren führten zu deutlich gezeichneten, aber lebenden Vier – sie folgten ihnen und hörten schließlich einen lauten Schreianfall. Alle vier Kinder wurden gefunden. Sie waren erschöpft, von Moskitos zerkratzt und ausgehungert, doch sie waren am Leben. Die Rettung konnte aufgrund der unzugänglichen Lage nachts erfolgen: Die Kinder wurden per Seilwinde aus dem Dschungel gehoben und in ein Krankenhaus gebracht. Nach einigen Tagen im Krankenhaus wurden sie von ihren Verwandten aufgenommen. Die Kinder erzählten später, wie sie überlebt hatten: In den ersten Tagen blieben sie dem Wrack nahe, und die Mutter gab der ältesten Tochter Leslie Anweisungen, falls sie sterben sollte. Die Kinder folgten dem Rat und machten sich auf den Weg in den Dschungel.